Beschichtung für technisch anspruchsvolle Flächen
Interview mit Dr. Jörg Rathenow, Geschäftsführer der EPOWIT Bautechnik GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Dr. Rathenow, warum ist es sinnvoll, Oberflächen zu beschichten?
Dr. Jörg Rathenow: Wir haben uns auf die Beschichtung besonders beanspruchter Oberflächen spezialisiert. In den meisten Fällen ist der Untergrund Beton. Beton ist jedoch nicht dicht, das bedeutet, Flüssigkeiten und auch schädliche Substanzen können in den Boden eindringen. Als Folge davon rostet der Stahl im Beton und es bilden sich Risse. Die Beschichtung dient zum Schutz des Bauwerks und zur Verlängerung seiner Lebensdauer. Darüber hinaus dürfen Öle, Fette oder wassergefährdende Stoffe in Lagern oder Produktionsflächen nicht in das Grundwasser gelangen. Damit der Beton dicht und beständig ist, ist eine entsprechende Polymerbeschichtung notwendig. Durch die Auswahl von professioneller Beschichtungstechnik mit Kunstharzen auf Polyurethan- oder Epoxidharz-Basis können wir die chemische und thermische Beständigkeit entsprechend erreichen.
Wirtschaftsforum: Warum ist EPOWIT gerade für anspruchsvolle Beschichtungslösungen der richtige Ansprechpartner?
Dr. Jörg Rathenow: Unsere Kernkompetenz ist die herstellerunabhängige Problemlösung. Wir haben eine hohe Beratungskompetenz und eine breite Erfahrungsbasis, gerade auch was die Instandsetzung, Abdichtung und auch Sanierung angeht. Darüber hinaus sind wir für Großflächenbeschichtungen bekannt und realisieren vor allem Parkhäuser und Tiefgaragen. Unsere Fachkompetenz versetzt uns in die Lage, die Kunden sehr gut beraten zu können, welche Beschichtung für das jeweilige Problem die richtige ist. Der Trend in Richtung Elektroautos erfordert zum Beispiel die elektrostatische Ableitfähigkeit und Reinraumtechnologie. Darauf haben wir uns in den letzten Jahren besonders spezialisiert, gerade auch für große Flächen. Aber wir können darüber hinaus ebenso sämtliche andere beanspruchbare Industriebodenbeschichtungen realisieren, wie zum Beispiel WHG-Beschichtungen, also nach dem Wasserhaushaltsgesetz, sowie HBV- und LUA-Anlagen für das Lagern und Produzieren von Gefahrstoffen.
Wirtschaftsforum: Wo können Sie die Projekte realisieren?
Dr. Jörg Rathenow: Wir sind im gesamten DACH-Gebiet unterwegs, aber auch sehr stark in Skandinavien, wo gerade Parkhäuser und Reinräume immer wieder ein Thema sind, dort haben wir einen festen Kundenstamm. Im Ausland ist das ‘Made in Germany’ ein Vorteil und wir wollen diesen deutschen Qualitätsanspruch für technische Problemlösung auch in das europäische Ausland tragen.
Wirtschaftsforum: Welche Themen spielen für Sie in der Zukunft eine besonders wichtige Rolle?
Dr. Jörg Rathenow: Unser strategischer Fokus liegt auf umweltfreundlichen Produkten, denn die ölbasierten Polymerbeschichtungen sind zunehmend unter Druck. Wir wollen da absolut am vordersten Puls der Zeit sein, was alternative Beschichtungsmaterialien angeht. Mit erprobten Systemen und Referenzen sowie Rahmenbedingungen wollen wir uns hier strategisch entsprechend aufstellen und positionieren. Wir dürfen einfach nicht stehen bleiben und uns auf den bestehenden Systemen ausruhen, sondern müssen umweltverträgliche Systeme in den Markt bringen, ausprobieren und irgendwann auch standardisieren.
Der zweite Fokus liegt auf Zukunftstechnologien. Themen wie die Elektromobilität und Digitalisierung erfordern Reinräume und technisch anspruchsvolle Flächen. Wir bereiten uns vor, dass wir auch diese neuen Geschäftsfelder mit innovativen Materialien bedienen können. Dafür arbeiten wir auf verschiedenen Ebenen, um uns im Markt zu positionieren und diese Innovationskraft auszustrahlen. Wir sind auf der einen Seite ein Unternehmen mit langer Tradition und breiter Erfahrungsbasis. Auf der anderen Seite sind wir an vorderster Forschungsfront dabei, wissen schon jetzt, was die Trends von morgen sind und können diese auch entsprechend professionell in die Praxis umsetzen.
Wirtschaftsforum: Haben Sie ein besonderes Wunschprojekt, das Sie gern realisieren würden?
Dr. Jörg Rathenow: Die Firma Goldbeck hat den Zuschlag für das Werk von TESLA in Brandenburg bekommen. Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren mit Goldbeck zusammen, haben gemeinsam gute Erfahrungen gemacht und würden natürlich auch in diesem Projekt gern unsere Kompetenz unter Beweis stellen. Wir sehen uns als Innovationsführer. Gleichzeitig ist Tesla eine Zukunftstechnologie, ein Marktführer für innovative Ideen und wir sind bereit, dafür die Future Materials zu liefern.