Neustart gelungen
Interview mit Jürgen Geers und Torsten Middendorf, Geschäftsführer der DUHA Betonfertigteile GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Middendorf, Herr Geers, die DUHA wurde vor über 90 Jahren als Bauunternehmen für vorgefertigte Holzteile gegründet; Ende 2021 übernahmen Sie gemeinsam mit Jürgen Geers die Geschäftsführung. Was ist seitdem geschehen?
Torsten Middendorf: Die DUHA war seit der Gründung dafür bekannt, technisch innovativ zu sein. Eine Zäsur brachte die Insolvenz im Oktober 2021 und die Übernahme durch die Mainka Gruppe im Dezember. Seitdem ging es für das Unternehmen stetig bergauf.
Jürgen Geers: Wir haben in allen Bereichen neue Strukturen mit klaren Ansprechpartnern eingeführt. In der Administration wurden viele Prozesse digitalisiert; zudem haben wir in Produktionsstätten investiert, um Kapazitäten gezielt auszubauen.
Wirtschaftsforum: Lässt sich die positive Entwicklung in Zahlen ausdrücken?
Torsten Middendorf: Die DUHA setzte in der Regel zwischen zehn und zwölf Millionen EUR jährlich um; seit 2021 liegt der Umsatz bei knapp 16 Millionen EUR. Gleichzeitig konnte die Mitarbeiteranzahl von 69 auf 85 gesteigert werden; hinzu kommen Vertragsmitarbeiter im Werk, um Spitzen abzudecken.
Wirtschaftsforum: Welche Leistungen stehen hinter diesem Wachstum?
Torsten Middendorf: Wir unterscheiden zwischen Halbfertigteilen und Vollfertigteilen. Wir haben konstruktive Fertigteile wie Dachbinder, Riegel, Balken oder Massivwände; im Bauelementebereich bieten wir Bauteile aus Stahlbeton wie Elementdecken, Doppelwände, Balkone oder Thermowände. Dieser Bereich schwächelt gerade, aber dank der guten Auftragslage im konstruktiven Bereich können wir dies kompensieren. Ein dritter Bereich ist der Sonderbeton. Hier fertigen wir als Lizenznehmer unter anderem Fertigteile für den John F. Kennedy-Flughafen in New York.
Jürgen Geers: Weil der Wohnungsbau momentan rückläufig ist, setzen wir vermehrt auf Komplettlösungen im Mehrfamilienwohnungsbau, Alters- und Wohnheimbau; ein Segment, das in der Vergangenheit wenig ausgeprägt war.
Wirtschaftsforum: Welche Neuerungen haben Sie als Geschäftsführer angestoßen?
Torsten Middendorf: Neben überfälligen Investitionen in die Produktionsstätten sowie eine grundlegende Umstrukturierung, die den Aufbau technischer Büros einschloss. So haben wir es geschafft, Mitarbeiter, die das Unternehmen nach der Insolvenz verlassen hatten, zurückzuholen, so dass wir jetzt Projektleiter, Planer und Statiker im Haus haben und effizient und lösungsorientiert arbeiten können.
Wirtschaftsforum: Wie hat sich die Umstrukturierung auf die Unternehmenskultur ausgewirkt?
Jürgen Geers: Heute herrscht ein neuer Unternehmensgeist. Uns ist es wichtig, dass Mitarbeiter gerne kommen und Spaß an der Arbeit haben. Deshalb finden Events statt, an heißen Tagen gibt es verschiedene Abkühlungen oder wir gehen zusammen bowlen. Nicht zuletzt arbeiten wir mit flexiblen Arbeitszeiten; wer möchte, kann im Homeoffice arbeiten. In der Produktion ist das nicht so einfach möglich, dort sind wir so aufgestellt, dass man bei Bedarf personell tauschen kann. Mitarbeiter dürfen Fehler machen; auch hier gibt es eine neue Denkweise. Statt etwas zu vertuschen, soll offen kommuniziert und aus Fehlern gelernt werden.
Torsten Middendorf: Zur neuen Kultur zählt auch, dass wir als Geschäftsführer für unsere Mitarbeiter sehr greifbar sind; unsere Türen stehen immer offen und bei Problemen suchen wir gemeinsam nach Lösungen. Wir sind nicht ohne Grund zum dritten Mal als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert worden.
Wirtschaftsforum: Gibt es bestimmte Leitmotive, an denen Sie sich orientieren, und Visionen für die Zukunft?
Jürgen Geers: Wir versuchen, ehrliche und gute Arbeit zu leisten, mit dem Ziel, Kunden zufriedenzustellen.
Torsten Middendorf: Vor allem versuchen wir jeden Mitarbeiter und Kunden so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten.
Jürgen Geers: Künftig sollen noch mehr Prozesse automatisiert werden. Ziel ist, ein Werk zu sein, dass ganzheitliche Projekte für den Industrie- und Wohnungsbau realisiert.
Torsten Middendorf: Dafür wollen wir uns langsam und stetig in gesundem Tempo verbessern. Uns ist bewusst, dass alles, was wir erreicht haben, das Ergebnis einer Teamarbeit ist. Viele Mitarbeiter arbeiten seit 25, 30 Jahren bei uns, wir beschäftigen verschiedene Generationen einer Familie und hoffen, dass wir uns auch künftig auf diese Treue und Loyalität verlassen können.
DUHA Betonfertigteile GmbH
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