Die Zukunft ist dezentral
Interview

Mehr als nur Licht
"Unser Ziel besteht darin, dafür zu sorgen, dass unsere Kunden mit den Grundbedürfnissen der Zivilisation versorgt werden: Wärme und Licht. Zudem beraten wir unsere Kunden hinsichtlich der bestmöglichen Nutzung ihrer Ressourcen, um ihnen dabei zu helfen, die Effizienz ihres Unternehmens zu steigern und Energie sowie Kosten zu sparen", erläutert Geschäftsführer Dr.-Ing. Markus Mönig den Auftrag von RWE Energiedienstleistungen.
Mit rund 250 Mitarbeitern betreut das Unternehmen circa 3.000 Contractingpartner und 70.000 Fernwärmekunden. Das Leistungsangebot des Unternehmens gliedert sich in vier Bereiche: RWE Energieberatung, RWE Energie-Contracting mit Kompetenzlösungen, RWE Favorit-Fernwärme sowie RWE Energie-Dienstleistungen mit innovativen Sonderprodukten.
„Wir beraten unsere Kunden hinsichtlich der bestmöglichen Nutzung ihrer Ressourcen, um die Effizienz ihres Unternehmens zu steigern und Energie sowie Kosten zu sparen.“ Dr.-Ing. Markus Mönig
Energieberatungen bilden den Rahmen für allgemeine Energieberatung, Energie-Controlling, Thermographie und Energiepässe. Energie-Contracting umfasst Wärmelieferungen, Lieferungen von Wärme aus Biomethan-Blockheizkraftwerken, Druckluft, Kraft-Wärme-Kopplung und Kälteversorgung. Bei Favorit-Fernwärme handelt es sich um ein spezielles Fernwärmepaket.
Zu guter Letzt bietet RWE Energie-Dienstleistungen Sonderprodukte wie virtuelle Kraftwerke, Blindstromkompensation sowie Maximallastüberwachung. Im Mittelpunkt des Unternehmens stehen die Erzeugung und die Ausweitung dezentraler Energieversorgung durch Kraft-Wärme-Kopplung sowie die Lieferung von Wärme aus regenerativer Erzeugung.
Weiter voran mit Blockheizkraftwerken
So hat RWE Energiedienstleistungen erst vor Kurzem ein neues Blockheizkraftwerk in Hörstel, Deutschland, in Betrieb genommen. Die sogenannte 'Wärmeinsel' soll ein neues Zeitalter einläuten und circa 50 t an CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Die neue Wärmeinsel versorgt die lokale Grundschule, das Hallenbad und das örtliche Verwaltungsgebäude.
Im Zuge der umfassenden Modernisierung in den letzten Monaten wurden ein neuer Hochleistungserdgaskessel sowie ein Blockheizkraftwerk installiert. Der Kessel verfügt über eine Leistung von 460 kW und das Blockheizkraftwerk über eine Leistung von 40 kW thermisch sowie 18 kW elektrisch.
Im Zuge der Modernisierung wurde seitens RWE Energiedienstleistungen von Öl- auf Gasversorgung umgestellt und ein 36.000 l– sowie ein 6.000 l–Öltank abgebaut. Die neue Anlage verfügt ferner über einen integrierten Pufferspeicher für 2.000 l Heißwasser.
Weitere Referenzanlagen des Unternehmens finden sich in ganz Deutschland, zum Beispiel in Berlin, am Nürburgring sowie in Mainz und München.
Der flexible Vier-Jahres-Vertrag
RWE Energiedienstleistungen ist der erste Anbieter von Contractingverträgen mit einer Mindestlaufzeit von vier Jahren. Contracting-4-Flex heißt das neue Angebot, welches flexible Verträge umfasst, die auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind. Ferner können die Kunden den Brennstoff, die Technologie, den Planungs- und Installationspartner sowie den Energieversorger wählen.
"Das gesamte Contractingprodukt wurde aus Sicht des Kunden entworfen", erklärt Dr. Markus Mönig. "Die individuellen Bedürfnisse unserer Zielgruppen sind sehr unterschiedlich und können nicht mit standardisierten Verträgen und Konzepten bedient werden. Mit unserem Contracting-4-Flex-Modell können wir auf die Bedürfnisse unserer Kunden individuell eingehen und die bestmöglichen Lösungen erarbeiten. Beim Thema Energieeffizienz ist Transparenz gefordert in Bezug auf alle zentralen Fragen der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs."
„Mit unserem Contracting-4-Flex-Modell können wir auf die Bedürfnisse unserer Kunden individuell eingehen und die bestmöglichen Lösungen erarbeiten.“ Dr.-Ing. Markus Mönig
Zurzeit richtet RWE Energiedienstleistungen sein Angebot an Kommunen sowie an die Privatwirtschaft. Das ZDF in Mainz Lerchenberg ist eine der Referenzen des Unternehmens.
Um seine Leistungen zu fördern und die Kundenbasis zu verbreitern, nimmt das Unternehmen regelmäßig an internationalen Messen und Ausstellungen wie der E-world sowie an kommunalen Veranstaltungen teil.
RWE Energiedienstleistungen genießt einen hervorragenden Ruf und kann beste Referenzen vorweisen. Natürlich sind die Marketing-Kanäle des Konzerns für das Tochterunternehmen ebenfalls wichtig. Das Unternehmen profitiert jedoch auch nachhaltig von Empfehlungswerbung.
Teil des Teams
RWE Energiedienstleistungen ist in die RWE Vertrieb AG, Dortmund, integriert. Diese Gesellschaft ist unter dem Dach der RWE AG mit Sitz in Essen tätig. Es liegt auf der Hand, dass RWE Energiedienstleistungen in das Netzwerk des Konzerns eingebunden ist und nachhaltig von Synergien zwischen den einzelnen Tochterunternehmen profitiert. Mit seinen 250 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen EUR.
Paradigmenwechsel der Energieversorgung
"Die Energieversorgung in Deutschland durchläuft derzeit einen Paradigmenwechsel", so Dr. Markus Mönig. "Wir müssen den Schwerpunkt auf effiziente Energienutzung legen, was Investitionen in intelligente Produkte und Leistungsbereiche erfordert. Wir benötigen viel mehr als nur Alternativen zur fossilen Energieversorgung. Wir benötigen ebenfalls umfassende Service-Konzepte, um unserer Gesellschaft eine stabile und sichere Energieversorgung garantieren zu können. RWE ist einer der größten Energieversorger in Europa. Daher lag es auf der Hand, dass wir auf die neuen Anforderungen reagieren mussten. Vor diesem Hintergrund wurde die RWE Energiedienstleistungen im Jahr 2007 gegründet. 'VoRWEg gehen' ist unser Motto, das für uns keine leere Marketingformel darstellt. Wir meinen dies wirklich, und dieser Claim bildet den Leitsatz für all unsere Aktivitäten und strategischen Entscheidungen. Wir sind der Auffassung, dass dezentrale Energieversorgung eine attraktive Alternative für die Zukunft darstellt, die sich auf kommunaler Ebene und für Privatkunden gleichermaßen realisieren lässt. Die großen Erzeuger werden früher oder später durch dezentrale Anlagen wie Blockheizkraftwerke ersetzt."
Dr. Markus Mönig zufolge wird dieser Trend auch die Netztopologie nachhaltig beeinflussen. Es gilt, die dadurch entstehenden Kosten gerecht aufzuteilen, wofür noch viele technische, juristische und politische Probleme zu lösen sind. "Natürlich ist seitens der Politik die Entscheidung für alternative Energiequellen gefallen", so Dr. Markus Mönig weiter.
"Der Erfolg der neuen Strategie wird jedoch entscheidend vom Netzausbau abhängen. Hier spielen ebenfalls die politischen Entscheidungen eine zentrale Rolle. In den kommenden Jahren wird der Anteil Biomethangefeuerter Blockheizkraftwerke zunehmen. Hier sehen wir deutlich größeres Potential für uns. Natürlich werden unsere Investitionspläne entscheidend vom wirtschaftspolitischen Umfeld bestimmt. Ausschlaggebend für den Energiemarkt sind die Planungssicherheit und das Vertrauen in die Politik. Wir werden keine sich selbst erneuernden Energieformen erfinden können, aber ich bin davon überzeugt, dass meine Kinder ihren Strom und ihre Wärme in Mini BHKWs selbst erzeugen werden."