Innovative Messtechnologie
Interview mit Rudolf Müller. Geschäftsleiter der Janitza electronics GmbH

1986 hoben Eugen und Markus Janitza das Unternehmen aus der Taufe. Der frühen Gründung hat Janitza electronics bis heute seinen Pioniervorteil zu verdanken. „Der frühe Markteintritt war sehr wichtig für uns. Wir haben unseren Kunden immer gut zugehört und so kundenspezifische Lösungen entwickelt. Diese sind oft auch in unsere Standardprodukte eingeflossen“, erzählt Geschäftsleiter Rudolf Müller. Er ist bereits seit 13 Jahren Teil des Unternehmens. „Schon 1989 zählten wir zu den Pionieren der digitalen Universal-Messgeräte. Heute sind wir deutscher Marktführer und auch in den anderen DACH-Ländern stark vertreten.“
Zum Produktportfolio gehören vor allem hochpräzise Energiemessgeräte beziehungsweise Messlösungen. „Wir haben Messgeräte, die in 200 Millisekunden über 2.000 Parameter generieren“, betont der Geschäftsleiter. „Zudem decken wir ein breites Produktspektrum über alle Netzebenen im Unternehmen hinweg ab. So können unsere Geräte neben reinen Energiewerten auch Fehlerstrommessungen oder Messungen der Spannungsqualität vornehmen.“
Zwei große Entwicklungsteams arbeiten stetig an neuen Hard- und Softwarelösungen. „Mittlerweile sind wir in mehreren Bereichen deutschlandweit Innovationsführer. Wir haben immer viel in Forschung und Entwicklung investiert und sind nie stehen geblieben“, so Rudolf Müller. „Insgesamt bieten wir unseren Kunden so ein sehr innovatives Portfolio an Produkten, die sich auch optimal in andere Lösungen einbinden lassen.“
Auch der Vertrieb der Geräte läuft mittlerweile ausschließlich direkt vom Unternehmen selbst. „Wir arbeiten mittlerweile ausschließlich mit unseren eigenen, hochqualifizierten Außendienstmitarbeitern. Wir haben mit der Zeit einfach festgestellt, dass unsere eigenen Leute besser auf unsere Produkte fokussiert sind“, erklärt der Geschäftsleiter. Aus diesem Grund will der Betrieb nun auch sukzessive eigene Vertriebsniederlassungen im Ausland aufbauen. „Deutschland ist klar unser Kernmarkt, aber auch in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, der Türkei und bis nach Südostasien sind wir stark vertreten“, betont er.
„Bereits 1989 zählten wir zu den Pionieren der digitalen Universal-Messgeräte.“ Rudolf MüllerGeschäftsleiter der Janitza electronics GmbH

Das Kundenspektrum der Janitza electronics GmbH ist ebenfalls breit gefächert. Energieversorgungsunternehmen, Universitäten, Kliniken, Rechenzentren, Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Automotive-Hersteller vertrauen auf die Erfahrung des hessischen Experten für Messelektronik. „Eigentlich sind wir mittlerweile bei allen DAX-Unternehmen vertreten“, ergänzt Rudolf Müller.
Messeaktivitäten
Im Marketing setzt Janitza electronics stark auf Messeauftritte. „Allein im letzten Jahr waren wir auf mehr als 50 Messen weltweit vertreten, unter anderem auf der E-World in Essen, der Light + Building in Frankfurt, der Hannover-Messe, der SPS Nürnberg und auf vielen Data Center Worlds weltweit.“ Ein wichtiges Thema ist für das Familienunternehmen auch die Mitarbeiterakquise. „Im regionalen Markt haben wir ein gutes Standing. Wir arbeiten viel mit Hochschulen und bilden permanent aus“, betont der Geschäftsleiter. Dennoch sei es oft nicht einfach, offene Positionen zu besetzen. „Aktuell suchen wir Mitarbeiter für unseren internationalen Support, eine Tätigkeit, die mit vielen Reisen verbunden ist.“
Für die Zukunft haben Rudolf Müller und Unternehmensinhaber Markus Janitza noch viele Pläne. „2019 haben wir ein neues Forschungs- und Entwicklungsgebäude gebaut. Der Einzug ist nun für das erste Quartal 2020 geplant. Eigene Labore sind sehr wichtig für uns, um die Entwicklungszeiten zu beschleunigen“, verrät der Geschäftsleiter. „Außerdem haben wir ein neues Produkt zur Strommengenabgrenzung entwickelt. Um bei der neuen EEG-Umlage zu sparen, braucht man spezielle Messgeräte, dies bieten wir nun mit unserem neuen Produkt an. Darüber hinaus wollen wir verstärkt Lösungen in der Auswertung von Messdaten entwickeln, die den Kunden einen echten Mehrwert bieten. Oft fehlen bei der Auswertung und Nutzung von Messdaten Kapazitäten und Kompetenzen. An diesem Bereich wollen wir arbeiten.“
Wichtig sei außerdem der Ausbau der internationalen Vertriebskanäle. „Langfristig wollen wir auch europaweit Marktführer werden und mit eigenen Niederlassungen in unseren Schlüsselmärkten vertreten sein. Dabei werden wir aber ganz klar nicht überstürzt vorgehen, sondern Schritt für Schritt unsere Präsenz ausbauen.“