Das Schild lebt

Interview mit Alfred Huemer, Geschäftsführer der HUBER Signage GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Huemer, wie ist HUBER Signage zu der Firma geworden, die sie heute ist?

Alfred Huemer: Gegründet wurde das Unternehmen 1967 von Herbert Huber beziehungsweise seinem Vater, der schon als Schriftenmaler von Wirtschaft zu Wirtschaft fuhr, um Beschriftungen vorzunehmen. Daraus hat man sich zu einem Schilderhersteller entwickelt und ist in den Bereich Lichtwerbung eingestiegen. 1987 bin ich mit meiner Firma Huemer, auch ein Familienunternehmen, dazugekommen. Durch die Zusammenlegung sind wir in Österreich gleich zur Nummer 2 unserer Branche geworden. Die Familie Huber ist inzwischen aus Altersgründen ausgeschieden und meine Familie mit einer Familienprivatstiftung alleiniger Eigentümer. Unter dem Dach der HUEMER Infomotion Group (HIG) stehen acht Firmen in mehreren Ländern. Diese Einheit wollen wir nun auch mit einem einheitlichen Markenauftritt herausstellen. HUBER Reklametechnik wird in diesem Zuge zu HUBER Signage.

Wirtschaftsforum: Wie würden Sie die wirtschaftliche Entwicklung von HUBER Signage beschreiben?

Alfred Huemer: Das Unternehmen ist linear gewachsen auf heute 180 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 30 Millionen EUR. Alle Firmen sind kerngesund und wir hoffen, dass es so weitergeht. Geplant ist, weiter kontinuierlich zu wachsen. Ich bin jetzt 62 Jahre alt und dabei, das Unternehmen bis 2025 an meinen Sohn Christoph und einen zweiten Geschäftsführer zu übergeben.

Wirtschaftsforum: Welche Impulse konnten Sie dem Unternehmen geben?

Alfred Huemer: Immer wichtiger wird der Bereich Digital Signage mit Videowalls und Screens sowie der entsprechenden Software. Hier bieten wir Komplettlösungen. Die Zukunft wird sein, analoge Werbung mit Digital Signage zu verbinden. Ein Schild muss heute mehr können, als nur eine Botschaft zu übermitteln. Aufgrund der aktuellen Energiesituation haben wir ein Energiesparschild entwickelt. Statt 35 bis 40 W verbraucht es pro m2 nur noch 7,5 bis 10 W. Auch zu Beginn der Coronapandemie haben wir sehr flexibel reagiert und Kassen in ganz Europa mit Plexiglasscheiben ausgestattet sowie die Produktion auf Hygienespender umgestellt. Mit unserem Hygiene-Onlineshop sind wir sofort in den Millionen-EUR-Umsatzbereich gekommen. Wir waren außerdem schon immer Vorreiter in der LED-Technik und haben dafür die Firma Multivision gegründet. Auch eine Ladenbaufirma haben wir aufgebaut.

Wirtschaftsforum: Was ist heute Ihr Kerngeschäft?

Alfred Huemer: Das ist nach wie vor das banale Werbeschild. Wir können aber auch zahlreiche Großprojekte an bekannten Bauwerken vorweisen. Zu ihnen zählen unter anderem der Europark-Turm in Salzburg und der Hartlauer Turm in Enns. Den gesamten Flughafen Wien haben wir mit einem Leit- und Orientierungssystem ausgestattet. In Österreich gibt es kaum ein Shoppingcenter, in dem kein Schild von uns hängt. Auch die Medienfassade des Clubhauses von St. Pauli, die größte in Europa, auf der Hamburger Reeperbahn ist von uns.

Wirtschaftsforum: Welche Vision haben Sie für HUBER Signage?

Alfred Huemer: In Österreich wollen wir unsere Marktführerschaft ausbauen; in Südosteuropa wollen wir uns noch stärker positionieren. Unser Ziel ist, weiterhin mit den neuesten Techniken den besten Support zu bieten.

Wirtschaftsforum: Worin liegt Ihre persönliche Motivation?

Alfred Huemer: Ursprünglich wollte ich vor allem Geld ver-dienen. Dann ging es mir auch darum, sozial mit Mitarbeitern und Kunden umzugehen. Heute ist meine größte Motivation, die Unternehmensgruppe bestmöglich zu übergeben.

Mehr zum Thema

Selbstbestimmte Energieversorgung

Interview mit Michael Schnakenberg, CEO der Commeo GmbH

Selbstbestimmte Energieversorgung

Eine wirtschaftliche Energieversorgung ist zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor für Industrie- und Gewerbeunternehmen geworden und Voraussetzung, um die steigenden gesetzlichen Anforderungen an Nachhaltigkeit zu erfüllen. Mit flexiblen Energiespeichersystemen ermöglicht die Commeo…

Vom 'Hacker' zu einem der besten IT-Dienstleister Deutschlands

Interview mit Ingo Kraupa, Vorstandsvorsitzender der noris network AG

Vom 'Hacker' zu einem der besten IT-Dienstleister Deutschlands

Im Zuge der rasanten Geschwindigkeit in der Digitalisierung ist es entscheidend, dass Unternehmen mit der technologischen Entwicklung Schritt halten können. Der Fortschritt in der Informationstechnologie ist der Schlüssel zum Erfolg…

Auf Allgäuer Ehrlichkeit und Kompetenz gebaut

Interview mit Dominik Buhl, Geschäftsführer der hagenauer GmbH

Auf Allgäuer Ehrlichkeit und Kompetenz gebaut

Eine Branche in der Krise. Die Baubranche schloss das Jahr 2023 mit einem Umsatzrückgang von 5,3% gegenüber dem Vorjahr ab. Für 2024 erwarten Ökonomen des Zentralverband Deutsches Baugewerbe ein Minus…

Spannendes aus der Region Marchtrenk

„Habe nie nein gesagt“

Interview mit Walter Bostelmann, Vorstandsvorsitzender der Kellner & Kunz AG

„Habe nie nein gesagt“

Nicht bewahren, sondern bewegen ist das Motto der Kellner & Kunz AG mit Sitz im österreichischen Wels. Vor 100 Jahren verkaufte sie Werkzeuge und Schrauben – heute sind es zusätzlich…

Das Tor zur Zukunft

Interview mit Bettina Gladysz-Haller, Geschäftsführerin der SCHNEIDER Torsysteme Gesellschaft m.b.H

Das Tor zur Zukunft

Es ist ein Thema, das aktuell die Schlagzeilen bestimmt: Energieeffizienz. Wie kann man Energie sparen und damit nachhaltig agieren? Wenn es um Torsysteme für die kritische Infrastruktur geht, hat die…

Wie man Convenience lebt

Interview mit Manuel Kropfmüller, Head of Sales and Marketing der Eisberg Österreich GmbH

Wie man Convenience lebt

Wir l(i)eben Convenience – so die Philosophie nicht nur der Eisberg Österreich GmbH, sondern der gesamten Eisberg-Gruppe. Der Standort Marchtrenk des Convenience-Spezialisten ist eine hochmoderne Anlage, die vor vier Jahren…

Das könnte Sie auch interessieren

Wenn Warten Sinn und Spaß macht

Interview mit Christian-Georg Siebke, Geschäftsführer der TV-Wartezimmer® Gesellschaft für moderne Kommunikation MSM GmbH & Co. KG

Wenn Warten Sinn und Spaß macht

‚Nehmen Sie bitte kurz im Wartezimmer Platz.“ Wartezeiten sind ungeliebt, lassen sich aber nicht immer vermeiden. Wartezimmer sind Aushängeschilder einer Praxis; ihre Gestaltung von zentraler Bedeutung. Das gilt nicht allein…

Zweigleisig an zwei Standorten

Interview mit Andreas Radam, Geschäftsführer der RWS Railway Service GmbH

Zweigleisig an zwei Standorten

Ein umwelt- und klimafreundlicher Verkehr ist ohne Schienenfahrzeuge undenkbar. Wenn es um deren Umbau, Inbetriebnahme und Instandhaltung geht, vertrauen namhafte Hersteller wie Alstom, Stadler, Talbot oder ODIG auf die RWS…

HR neu gedacht

Interview mit Mark Pollok, CEO der Trenkwalder Group AG

HR neu gedacht

Der Fachkräftemangel stellt viele Unternehmen vor ernsthafte Probleme. Auch Personaldienstleister müssen über reine Zeitarbeit hinausdenken, weil sie das Problem nicht an der Wurzel packt. Dass sie die wirklichen Bedarfe ihrer…

TOP