Eine Honda läuft immer. Die kriegst du nicht kaputt!

Interview mit Christopher Schmidt, Manager Marketing und Produktmanagement und Paniz Hopkins, Pressesprecherin der Honda Deutschland

Wirtschaftsforum: Der Name Honda lässt die Augen vieler Motorradfans leuchten. Woran liegt das?

Christopher Schmidt: Seit unser Firmengründer Sōichirō Honda die ersten Zweiräder mit Hilfsmotoren von seiner Frau testen ließ, sind Motorräder und der Name Honda untrennbar miteinander verknüpft. Dabei gehört es zu unserer DNA, neugierig zu sein und Dinge immer wieder zu hinterfragen. Gerade diese Neugierde macht auch die Stärke von Honda aus und ließ uns zu einem großen und unabhängigen internationalen Player heranwachsen.

Wirtschaftsforum: Stichwort Neugierde. Nennen sie uns doch bitte Beispiele für technologische Innovationen, die aus dieser Neugierde entstanden sind.

Paniz Hopkins: Da möchte ich die Honda Goldwing erwähnen, das weltweit einzige Motorrad mit Airbagsystem. Unsere NC750X mit eingebautem Helmfach, das kein anderer Hersteller hat, ist das ideale Commuting- und Touringmotorrad. Privatkunden profitieren aber auch von der großen Expertise Hondas im Rennsport. Diese Technologie fließt in die Serienmodelle ein.

Wirtschaftsforum: Erzählen Sie uns doch bitte etwas zur Geschichte von Honda Deutschland und den Strukturen.

Christopher Schmidt: 1961 gründete Honda als erster japanischer Motorradhersteller eine Niederlassung in Hamburg. Heute bietet Honda seinen Kunden in Deutschland ein flächendeckendes Händlernetz für Automobile, Motorräder und Motorgeräte. Honda Deutschland ist eine Vertriebsgesellschaft. Hier sind aber auch Forschung und Entwicklung angesiedelt sowie verschiedene Mitarbeiter, die für die europäische Zentrale arbeiten, zum Beispiel in der Qualitätssicherung. Insgesamt haben wir in Frankfurt knapp 200 Beschäftigte.

Wirtschaftsforum: Natürlich müssen wir auch die Frage nach den Auswirkungen von Corona stellen. Inwieweit ist Honda davon betroffen?

Paniz Hopkins: Seit Mitte März bis Ende April hatten wir hier leichte Einbußen zu verzeichnen, die wir aber wieder aufholen konnten. Mittlerweile liegen wir sogar über den Vorjahreszahlen. Dass die Motorradsparte nicht so in die Knie gegangen ist, hat sicherlich auch mit dem Motorrad als individuellem Fortbewegungsmittel zu tun.

Wirtschaftsforum: Honda bietet den Motorradfahrern ein breites Spektrum an Modellen. Nennen Sie uns doch bitte Beispiele.

Christopher Schmidt: Da darf sicherlich unsere Africa Twin nicht fehlen. Sie wurde aus der Rallye Paris-Dakar entwickelt und kommt am Markt sehr gut an. Besonders erwähnenswert ist die Topversion Africa Twin Adventure Sport, die technisch zur High-End-Klasse gehört. Ein weiteres interessantes Modell ist die Fireblade mit 1.000 ccm Hubraum. Mit ihren 217 PS hat sie eine Rennstrecken-DNA. Ihre Stärken sind eindeutig neue Technologien sowie der Fokus auf Sicherheit. Apropos Technologie: Hier geht die Entwicklung unter anderem in Richtung der Motorräder, die selbstständig die Balance halten. Honda zählt auch hier zu den führenden Entwicklern. Etwa die Hälfte unserer Modelle sind heute mit dem Doppelkupplungsgetriebe DCT ausgestattet. Das macht das Fahrerlebnis noch angenehmer und sicherer.

Wirtschaftsforum: Frau Hopkins, Sie als Pressesprecherin sind maßgeblich für die Außendarstellung zuständig. Wo sehen Sie hier Ihre Schwerpunkte?

Paniz Hopkins: Hier liegt der Fokus eindeutig auf die Onlinepräsenz, die wir erweitern und ausbauen möchten. Soziale Medien spielen hier die wichtigste Rolle. Wirtschaftsforum: Was sind – neben dem Hinterfragen und der Neugierde – weitere Stärken von Honda?

Christopher Schmidt: Schon sehr früh hat sich herumgesprochen, dass wir hervorragende Qualität zu sehr annehmbaren Preisen anbieten. Das bekommen wir sehr oft von den Endkunden gespiegelt: ‘Eine Honda läuft immer. Die kriegst du nicht kaputt!‘ Manch eines unserer Motorräder wird vom Vater auf den Sohn übertragen, der es wiederum an sein Kind weitergibt. Unser Preis-Leistungs-Verhältnis ist hervorragend, ebenso wie unsere Produkte, die zudem extrem zuverlässig sind.

Wirtschaftsforum: Oft ist zu hören, dass jüngere Menschen nicht mehr so am Motorradfahren interessiert seien. Wie sprechen Sie diese wichtige Zielgruppe an?

Paniz Hopkins: Wir machen da ganz andere Erfahrungen. Wir konzentrieren uns überwiegend auf die Online-Kommunikation, wo wir diese Zielgruppe abholen möchten. Dabei denken wir groß und scheuen uns nicht vor neuen Trends oder neuer Technik wie z.B. Augmented Reality, also der computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Wir möchten mit vielen jungen Menschen ins Gespräch kommen. Deshalb arbeiten wir mit Influencern und Content Creatorn zusammen, die ihre eigenen Communities mitbringen.

Wirtschaftsforum: Ist – wie in der Automobilbranche – die E-Mobilität eigentlich ein Thema für Motorradfahrer?

Christopher Schmidt: Der klassische Motorradfahrer kann sich seine Maschine ohne das charakteristische Blubbergeräusch des Motors sicherlich nur schwer vorstellen. Trotzdem will sich Honda diesem Trend auch bei Motorrädern nicht verschließen. Ich kann mir diese Technologie gut bei Rollern und kleineren Zweirädern vorstellen.

Wirtschaftsforum: Wo sehen sie Honda Deutschland in den kommenden Jahren?

Paniz Hopkins: Wir möchten Marktführer in Deutschland sein. Dafür kämpfen und arbeiten wir hochmotiviert, weil wir sehr gute Produkte haben.

Wirtschaftsforum: Zum Schluss eine persönliche Frage. Warum arbeiten Sie bei Honda?

Christopher Schmidt: Ich habe Benzin im Blut und bin genau richtig da, wo ich bin. Seit 20 Jahren ist mir hier noch nie langweilig gewesen.

Paniz Hopkins: Honda hat tolle Motorräder und möchte in der Außendarstellung lässiger wahrgenommen werden, weil es eine Marke ist, hinter der eine Menge Leidenschaft steckt. Das kann ich nur unterstützen.

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