Perfektion der Zuführung
Interview mit Leopold Grimm, Geschäftsführer und Gründer der Grimm Zuführtechnik GmbH & Co. KG
Grimm entwickelt und produziert kundenindividuelle Zuführsysteme für den Einsatz in unterschiedlichsten Branchen. Das breite Produktspektrum reicht von Wendel-, Linear-, Zentrifugal-, Stufen- und Flächenförderern über Linearzuführungen, Förderbänder, Bunkersysteme und Steuergeräte bis hin zu kompletten Systemlösungen für die umfassende Automatisierung. Entstanden ist das Unternehmen im Jahr 1989.
„Wir wollten Kunden bessere Automatisierungslösungen anbieten als andere“, erklärt Geschäftsführer und Gründer Leopold Grimm, der damals 26 Jahre alt war. In den Folgejahren wurde der Betrieb beständig erweitert, bis hin zu einem kompletten Neubau im Jahr 2008, mit dem die Produktionsfläche auf 3.500 m² mehr als verdoppelt wurde.
Eine halbe Sekunde pro Teil
Grimm beschäftigt 50 Mitarbeiter und erwirtschaftet 25% seines Gesamtumsatzes von sieben Millionen EUR im Ausland.
„Indirekt sind es sogar 45% durch international tätige Maschinenbauer, die wir beliefern“, erläutert Leopold Grimm. Der Zuführspezialist bietet große Vielfalt und liefert Anlagen für Teile von 3,5 bis 350 g Gewicht. „Wir bauen zum Beispiel Hochgeschwindigkeits-Zuführsysteme für die Montage von Elektrozahnbürsten, die 120 Teile pro Minute fördern“, so Leopold Grimm. „Das entspricht 0,5 Sekunden pro Teil. Mit diesem großen Kunden, der mehr als 800.000 Bürsten pro Tag fertigt, arbeiten wir seit über zehn Jahren zusammen. In dieser Zeit haben wir die Zuführsysteme immer wieder verbessert. Inzwischen sind wir bei der neunten Maschine. Die letzte wurde sogar schon im Fernsehen gezeigt, in dem ProSieben-Wissensmagazin Galileo.“
Generell ist Grimm bei allen Kunden bestrebt, stets die beste Lösung zu entwickeln. „Wir richten uns nach unseren Kunden, nicht nach unseren Wettbewerbern“, sagt Leopold Grimm.
Um die Prozesse weiter zu optimieren, hat Grimm erst kürzlich ein neues ERP-System eingeführt. Außerdem investiert man in neue, computergesteuerte Maschinen. Eine bleibende Aufgabe ist dabei die Suche nach Fachkräften. „Dies wird zunehmend schwierig, wir bilden jedoch selbst aus, um das Problem etwas zu entschärfen“, schließt Leopold Grimm, der ein großer Verfechter des dualen Ausbildungssystems ist.