Mutig, verspielt, frisch – FILA erobert Deutschland

Interview mit Konrad Nowak, Marketingleiter FILA Europe

Wirtschaftsforum: Herr Nowak, FILA steht seit über 100 Jahren als Marke für elegante Sportbekleidung und zeitlose Streetwear. Weltbekannte Sportgrößen wie die damaligen Tennisstars Björn Borg, Boris Becker und Monica Seles oder auch der ehemalige NBA-Star Grant Hill trugen bereits Bekleidung oder Sneaker von FILA. Was macht aus Ihrer Sicht Ihre Marke aus und was unterscheidet Sie von anderen ‘Marktbegleitern’?

Konrad Nowak: Italienische Kultur, immer frische Looks und dazu neue Geschichten und Erfolge unserer Protagonisten, das schätzen die FILA-Träger, ob aus dem Sport oder anderen gesellschaftlichen Gruppen. Und immer einen guten Riecher. Zuletzt standen bei der Frauen-Weltrangliste im Tennis die Nummern 1, 3 und 5 in FILA auf dem Platz.

Wirtschaftsforum: Seit einiger Zeit gehört FILA bei deutschen Jugendlichen zudem zu den absoluten Trendmarken. Was macht FILA für die ‘Millenials’ so attraktiv?

Konrad Nowak: Der nicht zu Ende gehende Streetwear-Hype hat uns sicher in die Karten gespielt. Dann unser erfolgreichster Schuh, der ‘Disruptor’, mit dem FILA lange ein Alleinstellungsmerkmal besaß, bevor die anderen Konkurrenzmarken nachgezogen haben. Das ist aufgefallen, kam sehr gut in diesen jungen Zielgruppen an und hat uns in unserer Strategie bestärkt, dieses Momentum auszunutzen, um mit flankierenden Maßnahmen und Produkten neben dem Sport, beispielsweise auch in den Musikumfeldern, nachhaltig FILA zu kommunizieren.

Wirtschaftsforum: Spätestens seit dem Runway-Debüt in Mailand 2018 ist klar: FILA kann mehr als Sportkleidung. Mit welchen Style-Charakteristika behauptet sich FILA in der ersten Fashion-Liga?

Konrad Nowak: Die Grenzen zwischen Activewear und Fashion sind längst fließend, und werden in der Streetwear bewusst kombiniert. Klassische Sportswear-Elemente finden auf den Runways von Fashion Brands statt, Activewear wird immer modischer. Und FILA lebt diese Form von Kollektionsaussagen. Mutig. Verspielt. Farben und Prints der 1980er- und 1990er-Jahre. FILAs Sport-Heritage für den Catwalk – modisch weiterentwickelt für die Zukunft.

Wirtschaftsforum: Viele Ihrer Designs sprechen eine sehr junge Zielgruppe an. Wie kann man diese im digitalen Zeitalter erreichen und begeistern?

Konrad Nowak: Der Fokus unserer Kommunikation liegt im Wesentlichen auf drei Säulen. Vor allem Social Media und Influencerrelations spielen dabei eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt sind auch die Modejournalisten ausschlaggebend, die im Zusammenspiel mit den Influencern die Marke aufgreifen und nachhaltig positiv aufladen. So haben wir auch hier unsere Aktivitäten im Bereich PR und digitale Medien ausgeweitet. Den Handelspartnern bieten wir maßgeschneidertes Marketing für stationäre sowie digitale Verkaufspunkte an und stellen die entsprechenden Materialien dafür bereit. Im Mittelpunkt steht dabei immer das Produkt.

Wirtschaftsforum: Dieses Jahr hat FILA zusammen mit ‘Fendi‘ eine höchst gefragte Kollektion auf den Markt gebracht. Ein Zeichen dafür, dass die Marke sich verstärkt dem Premium-Segment widmen will?

Konrad Nowak: Das ist eine großartige Kooperation zweier Brands, die so neue Impulse setzen können. Marken wie ‘Fendi’ zeigen, wie frisch sich die Zukunft gestalten lässt und für FILA ist das der Beweis dafür, dass Sport auch Premium sein darf. Und das Logo zwischen FILA und Fendi zu kombinieren, ist sicher ein echter Coup gewesen.

Wirtschaftsforum: Worauf darf man bei der Herbst-/Winterkollektion von FILA gespannt sein?

Konrad Nowak: Die kommende Kollektion löst eben die Grenze zwischen Sport und Street weiter auf und verstärkt unseren Anspruch, dass FILA Styles sowohl beim Sport als auch im Alltag getragen werden können. Wir bringen mit neuen Athleisure-Styles einen Hauch Luxus und eine Portion Nostalgie in die Streetwear.

Wirtschaftsforum: Eine persönliche Frage zum Schluss: Welches Lieblingsstück von FILA findet sich momentan in Ihrem Kleiderschrank und warum?

Konrad Nowak: Schwierige Frage, da hängen so einige Lieblingsstücke! Das eine ‘Lieblingsteil’ gibt es wahrscheinlich gar nicht, es ist doch vielmehr schön, dass man jeden Tag den Schrank aufmachen kann, um in Fashion-Sportswear ins Büro gehen zu können.

Interview: Andreas Detert | Fotos: FILA Europe

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