„Wer an Displays denkt, soll an DMB denken!“
Interview mit Johannes Billig, Geschäftsführer der DMB Technics Deutschland GmbH


„Wir beraten den Kunden in seiner einzigartigen Applikation“, beschreibt Johannes Billig, Geschäftsführer der deutschen Tochterfirma DMB Technics Deutschland GmbH, den Anspruch des schweizerischen Unternehmens. „Dabei gehen wir dort,wo es nötig ist, auch sehr tief in die Details. Nehmen wir zum Beispiel das Verkleben von Displaykomponenten, das von Projekt zu Projekt stets anderen Anforderungen unterliegt. Hier profitiert der Kunde von unserer langjährigen Erfahrung und unserem großen Wissensschatz. So haben wir beispielweise für das Verkleben, aber natürlich auch für viele andere wichtige Teilprozesse eigene Technologiekompendien im Unternehmen.“
Immer individuell
Zu Beginn jedes Kundenkontakts stehen eingehende Beratung und Analyse der Anforderungen. Dabei unterscheidet Johannes Billig zwischen halb- und vollkundenspezifischen Lösungen, die gemeinsam rund 95% sämtlicher Aufträge ausmachen.
„Halbkundenspezifische Lösungen bieten wir bereits ab geringen Stückzahlen von wenigen Hundert an“, erklärt der Geschäftsführer. „Bei den vollkundenspezifischen Anwendungen kann dies auch bis in die Hunderttausende gehen.“
Was die Kundenwünsche betrifft, sind kaum Grenzen gesetzt. Hier reicht die Palette vom Bedrucken des Displays mit dem Logo des Kunden über individuelle IC-Controller bis hin zu den vom Kunden benötigten Interfaces. Kundenindividuell ist auch die Art des entsprechenden Displays. Hier gibt es zum Beispiel monochrome LCDs mit Segment- oder vollgrafischen Anzeigen, etwa für Wasser- und Stromzähler.
Komplexer sind da schon die sogenannten TFTs, vollgrafische und meist hochauflösende Displays mit Farbdarstellung. Hinzu kommen Nischenprodukte, zum Beispiel LED-Segmentanzeigen für weiße Ware, wie beispielsweise Waschmaschinen mit Hintergrundbeleuchtung.
Eine weitere Variante sind intelligente ‘Embedded’-Lösungen, die dem Kunden die Integration eines Touchdisplays in seine Hard- und Softwareumgebung entscheidend erleichtern können. „Eine Spezialität von uns sind Fahrraddisplays“, sagt Johannes Billig. „Sie müssen unterschiedlichsten Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung, Wärme und Kälte standhalten und außerdem unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Stöße sein.“
Breites Kundenspektrum
„Alle, die ein Display in ihrer Applikation einsetzen möchten, sind für uns als Kunden interessant“, verdeutlicht der Geschäftsführer. „Typische Branchen, die wir bedienen, sind zumeist im industriellen Umfeld angesiedelt, so wie in der Messtechnik, Medizintechnik, Smart Home und E-Mobilität. Ein typisches Produkt, das wir produzieren, ist ein TFT-Display mit Touchpanel und kundenspezifischem Frontglas. Vereinzelt liefern wir auch das passende Gehäuse dazu.“
DMB Technics ist hauptsächlich auf dem europäischen Markt tätig – mit einem Schwerpunkt auf der DACH-Region. Viele Kunden werden durch Empfehlungen auf DMB Technics aufmerksam. Darüber hinaus präsentiert sich das Unternehmen auf Fachmessen, wie etwa der ‘Embedded World’ in Nürnberg oder der Münchener ‘Electronica’. Weitere Möglichkeiten, die DMB Technics nutzt, um auf sich aufmerksam zu machen, sind soziale Medien wie Xing und LinkedIn, Blogs, Kurzvideos sowie die Internetseite.
LCD-Pioniere
Gegründet wurde DMB Technics 2005 von Dieter Heimgartner und Meinolph Kaufmann, zwei Pionieren auf dem Gebiet der LCDs, sowie von Büru Kramer. Aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen leitet sich auch der Firmenname DMB ab. Fünf Jahre nach der Gründung in der Schweiz eröffneten sie eine Tochtergesellschaft in Deutschland, die DMB Technics Deutschland GmbH, mit dem heutigen Sitz im bayerischen Cham.
Weitere fünf Jahre später, 2015, wurde ein Büro in China eröffnet. Da sämtliche Produkte in Asien gefertigt werden, ist mit der Präsenz vor Ort eine schnellere und direktere Kommunikation gewährleistet. Firmengründer Dieter Heimgartner ist bis heute Geschäftsführer der AG und gemeinsam mit Christa Barmettler auch Gesellschafter des Unternehmens mit aktuell 27 Beschäftigten.
Schweizer Grundwerte
Die Philosophie von DMB Technics fasst Johannes Billig unter dem Begriff ‘Triple L’ zusammen, Long Life Learning. Doch das lebenslange Lernen ist nur ein Aspekt, wie der Geschäftsführer deutlich macht: „Interkulturelle Kompetenz ist ein entscheidendes Stichtwort für unseren Erfolg. Wichtig ist uns, stets emphatisch zu sein und zu wissen, was den anderen bewegt. Vor allem wie die Denk- und Herangehensweise bei den individuellen Aufgabenstellungen ist. Das gilt sowohl für unsere asiatischen Produktionspartner, als auch für unsere Kunden weltweit. Zudem orientieren wir uns stark an Schweizer Grundwerten wie Zuverlässigkeit und Präzision.“
Auch das Thema Nachhaltigkeit hat längst Einzug gehalten in die Displaywelt. So beschäftigt sich DMB Technics auch mit ‘Green Displays’. Da-runter versteht man zum Beispiel transflektive TFTs, die auch ohne eingeschaltete Hintergrundbeleuchtung mithilfe des Umgebungslichts sehr stromsparend arbeiten. Dies ist oft bei akku- und batteriegetriebenen Geräten entscheidend.
Den Namen einbrennen
Mit Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr – dem erfolgreichsten in der Firmengeschichte überhaupt – schaut Johannes Billig mit Optimismus in die Zukunft: „Der Bedarf an Displays steigt stetig. Unser Ziel ist es, den Namen DMB einzubrennen. Wer an Displays denkt, soll an DMB denken.“