Mit Erfolg im Flow
Interview mit Dipl.-Ing. Volker Kay Müller, Geschäftsführer und Gesellschafter der DELTA-Fluid Industrietechnik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Müller, schauen wir einmal in den Rückspiegel. Wie ist die DELTA-Fluid Industrietechnik GmbH entstanden?
Volker Kay Müller: Am 1. Januar 1996 wurde die DELTA-Fluid offiziell gegründet, aber die Wurzeln des Betriebes gehen deutlich weiter zurück in die Vergangenheit. Ursprünglich waren wir eine Abteilung des ehemaligen Thyssenkrupp-Betriebes Kuthe & Meinert. Diese haben wir komplett herausgelöst und mit insgesamt acht Mitarbeitern, davon sechs Gesellschafter und Geschäftsführer, als eigenständigen Betrieb aufgebaut.
Unser Fokus war zunächst das Handelshaus für Fluid- und Antriebstechnik. Hier vertreten wir die Firma Parker, ein Global Player in der Hydraulik und Pneumatik. Darüber hinaus haben wir auch damals schon Systemtechnik angeboten, zum Beispiel Lösungen für fluidtechnische Antriebe und Antriebstechniken.
1999 haben wir unter anderem einen hydraulischen Hubschrauberantrieb für die Deutsche Luft- und Raumfahrtgesellschaft realisiert, aber auch Power Units für Prüf- und Messlabore gehören zu unseren Referenzen.
Wirtschaftsforum: Sie haben auch eigene Produkte entwickelt, die exklusiv von der DELTA-Fluid Industrietechnik GmbH vertrieben werden?
Volker Kay Müller: Richtig. Mit dem pRack haben wir eine eigenen hydraulische Antriebseinheit in unserem Portfolio. Die Besonderheit ist die kunststoffbasierte Rackbauweise für hydraulische Anlagen und Aggregate, die nicht nur als Träger der Komponenten fungiert, sondern auch gleichzeitig als Verpackung, sodass zusätzliche Verpackungsmaterialien entfallen. Unser pRack ist eine praktische, hydraulische Antriebseinheit aus einem Guss, die wir individuell für unsere Kunden fertigen. Sie ist super leise durch leise Antriebselemente und für den Innenbereich oder den Außeneinsatz bei Temperaturen von -50 bis +80 Grad Celsius geeignet.
Wirtschaftsforum: Sie haben sich seit Ihrer Gründung kontinuierlich weiterentwickelt und Kunden rund um den Globus von Ihrer Kompetenz überzeugt. Was ist der Grund für Ihren Erfolg?
Volker Kay Müller: Das ist eigentlich ganz einfach. Geschäfte werden unter Menschen gemacht. Unser Erfolg basiert darauf, dass wir das tun, was ein Kunde von uns wünscht. Mit unserem Handelshaus haben wir knapp 450.000 Artikel im Sortiment, die der Global Player Parker für Europa einmal hergestellt hat und die wir versuchen, in einem großen Netzwerk für Reparatur, Instandhaltung und Neukonstruktion zu besorgen. Genau so engagiert arbeiten wir für unsere Lieferanten Böhmer (Kugelhähne), Bürkert (Prozessventile) und Tricoflex (Industrieschläuche).
Es ist wichtig, dem Lieferanten treu zu bleiben, sich an Absprachen zu halten und nie dem Kunden etwas zu versprechen, das man selbst nicht halten kann. In der Systemtechnik ist es ähnlich. Wir können dem Kunden nur etwas versprechen, das wir auch umsetzen können. Unsere Fähig- und Fertigkeiten im Engineering und in der Konstruk-tion werden ehrlich kommuniziert, damit ein Erfolg für den Kunden entsteht. Die Zufriedenheit der Kunden steht im Vordergrund.
Wirtschaftsforum: Was sind Ihre Erwartungen an das Jahr 2021?
Volker Kay Müller: Die Krise, die wir heute haben, wird 2021 immer noch da sein. Sie wird eine Krise bleiben, wenn ich nicht verstehe, damit umzugehen. Wenn wir das lernen, werden wir auch 2021 und die Zeit danach gut überstehen. Wir brauchen wieder Mut zu Investitionen. Die Spanne zwischen denen, denen es im Moment gut geht und denen, denen es schlecht geht, muss so klein wie möglich bleiben. Wenn es der Gesellschaft gut geht, dann funktioniert auch die Wirtschaft.