Wer spricht das Beschäftigungsverbot aus, Arbeitgeber oder Arzt?

Beschäftigungsverbot: Auf den Job kommt es (auch) an

Bei der Frage nach dem Zeitpunkt und Zeitraum eines Beschäftigungsverbots gibt es keine Antwort, die auf alle Arbeitnehmerinnen passt. Denn: Das Beschäftigungsverbot richtet sich zum Teil nach der Art der Tätigkeit, die eine Arbeitnehmerin ausübt. Sitzt sie „nur“ im Büro und geht einer wenig belastenden Tätigkeit nach, kann sie – je nach gesundheitlichem Zustand – meist länger während der Schwangerschaft tätig sein, als eine Schwangere, die während der Arbeitszeit beispielsweise den ganzen Tag stehen muss. Somit sollte Ihnen im ersten Schritt klar sein, dass das Beschäftigungsverbot eng an Sie und Ihre Tätigkeit gekoppelt ist.

Das Beschäftigungsverbot durch den Arbeitgeber

Der Arbeitgeber kann grundsätzlich das generelle Beschäftigungsverbot aussprechen. Dieses kommt immer dann zum Tragen, wenn Ihre Tätigkeit Ihnen per se eine Weiterarbeit während der Schwangerschaft nicht möglich macht. So zum Beispiel, wenn Sie in Ihrer Arbeit gefährlichen Stoffen oder Dämpfen ausgesetzt sind oder regelmäßig schwer heben müssen. Diese Umstände sind nicht an Ihre persönliche Leistung oder Gesundheit geknüpft, sondern hängen mit der Tätigkeit an sich zusammen, daher der Name „generelles Beschäftigungsverbot“. Kann der Arbeitgeber nicht dafür sorgen, dass die Umstände angepasst werden oder dass Sie alternativ einer anderen Tätigkeit im Unternehmen nachgehen können, muss er das generelle Beschäftigungsverbot aussprechen. Es ist auch möglich, dass dieses Beschäftigungsverbot nur teilweise ausgesprochen wird, wenn ein geminderter zeitlicher Umfang ein Ausüben der Tätigkeit möglich macht. Finanzielle Nachteile entstehen hier für die Schwangere nicht. Wenn Sie mehr zur Lohnzahlung während eines Beschäftigungsverbots erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel (LINK).

Das Beschäftigungsverbot durch den Arzt

In vielen Fällen wird allerdings auch ein Beschäftigungsverbot durch den Arzt ausgestellt. Dies erfolgt immer dann, wenn Ihre gesundheitliche Lage oder Lebenssituation ein Beschäftigungsverbot erfordern. Ist die Gesundheit der Arbeitnehmerin oder die des Kindes durch die weitere Arbeit gefährdet, muss der Arzt ein individuelles Beschäftigungsverbot aussprechen. Gründe hierfür können sein:

  • Eine Risikoschwangerschaft
  • Starke, langanhaltende Beschwerden in der Schwangerschaft
  • Eine schwere Erkrankung
  • Zu viel Stress am Arbeitsplatz
  • Mobbing, da auch hier mentaler Stress ausgelöst wird

Je nachdem, wie die Schwangerschaft verläuft und welcher Tätigkeit die werdende Mutter nachgeht, kann ein Beschäftigungsverbot schon zu Beginn der Schwangerschaft ausgesprochen werden.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Arbeitswelt

Immer die beste Lösung

Interview mit Thomas Poandl, Regional Sales Manager, Marketing & PR der ULBRICHTS GmbH

Immer die beste Lösung

„Bei ULBRICHTS wird immer weiter geforscht,“ ist Thomas Poandl überzeugt. „Auch in Krisenzeiten werden hier Produkte entwickelt, wird weiter investiert. Dahinter steht der unternehmerische Mut und die Weitsicht unseres Inhabers…

„Die Hand braucht den meisten Schutz!“

Interview mit Thilo Fitzner Geschäftsführer der Fitzner GmbH & Co. KG

„Die Hand braucht den meisten Schutz!“

Bereits in 3. Generation steht die Fitzner GmbH & Co. KG aus Preußisch Oldendorf für die Entwicklung und den Vertrieb hochwertiger und professioneller Artikel für den Arbeitsschutz. Gestartet als Hersteller…

Modische Bekleidung für Pflegeberufe

Interview mit Johann Schmidhofer, Inhaber und Unternehmensleitung der Goldhauben-Webe e.U.

Modische Bekleidung für Pflegeberufe

Seit über 100 Jahren geht der österreichische Textilhersteller Goldhauben-Webe e.U. erfolgreich seinen eigenen Weg. Der Spezialist für die industrielle Fertigung von Objekttextilien, OP-Textilien und Berufskleidung punktet bei den überwiegend aus…

Finanzen

„Es gibt fast nichts, wofür es kein Förderprogramm gibt!“

Interview mit Doris Woll, Vorstandsvorsitzende und Michael Schmidt, Prokurist Vertriebsmanagement sowie Markus Allgayer, Abteilungsleiter Vertriebsmanagement Wohnbau der Saarländischen Investitionskreditbank AG

„Es gibt fast nichts, wofür es kein Förderprogramm gibt!“

Das veränderte Zinsumfeld stellt viele Kapitalnachfrager vor lange nicht gekannte Herausforderungen – im Wohnungsbausegment wie in der Privatwirtschaft. Die Saarländische Investitionskreditbank hat sich eine konsequente Unterstützung der Marktteilnehmer im kleinsten…

Klein und fein

Interview mit Bernd Hoffmann, Geschäftsführer der RSB Retail + Service Bank GmbH

Klein und fein

Die Zentralregulierung ist ein Abrechnungssystem für den Zahlungsverkehr zwischen Lieferanten und Mitgliedern von Einkaufsverbänden – im Idealfall eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Die RSB Retail + Service Bank GmbH aus…

Mit Know-how und KI: Software für den Kreditprozess

Interview mit Thomas Jansen, Vorstand der SUBITO AG

Mit Know-how und KI: Software für den Kreditprozess

Unternehmen steigern ihre Effizienz, indem Abläufe so weit wie möglich automatisiert werden. Mitarbeitende können dann dort eingesetzt werden, wo es den Menschen wirklich braucht. In der Finanzindustrie sind es vor…

Genusswelten

„Die Lebensmittelindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel!“

Interview mit Thomas Wünsche, Industry Director Food & Beverage bei ANDRITZ Separation

„Die Lebensmittelindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel!“

Die Weltbevölkerung wird in den nächsten 20 Jahren um cirka zwei Milliarden Menschen zunehmen, womit enorme Herausforderungen bei der globalen Nahrungsmittelversorgung einhergehen. Noch dazu stellen gerade junge Verbraucher deutlich strengere…

Einsatz für eine zukunftsfähige Landwirtschaft

Interview mit Stephan Paulke, Geschäftsführer der EgeSun GmbH

Einsatz für eine zukunftsfähige Landwirtschaft

Nachhaltige Biolebensmittel spielen eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft. Im Zeitalter, in dem Umweltbewusstsein und Gesundheit einen zentralen Stellenwert einnehmen, gewinnen biologisch angebaute Lebensmittel zunehmend an Bedeutung. Die EgeSun…

Freche Freunde: Leckere Bioprodukte mit Obst und Gemüse

Interview mit Caspar Hoffmann, Geschäftsführer der erdbär GmbH

Freche Freunde: Leckere Bioprodukte mit Obst und Gemüse

Nur das Beste für unseren Nachwuchs: Das ist der Anspruch aller Eltern. Insbesondere rund um das Thema Ernährung für Babys und Kleinkinder ist das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher in den vergangenen…

TOP