„Sauberkeit und Hygiene sind Vertrauenssache!“

Interview mit Nic Reimann, Projektmanager der Ring-Textilservice GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Reimann, im Durchschnitt bearbeitet Ihr Unternehmen 40 t Wäsche am Tag. In welchen Branchen kommt Ihre Kleidung beziehungsweise Wäsche zum Einsatz?

Nic Reimann: Als textiler Systemversorger vermieten wir sowohl Berufsbekleidung als auch sogenannte Flachwäsche an unsere Kunden und kümmern uns in diesem Zuge auch um sämtliche Wäschereidienstleistungen. Dabei bewegen wir uns derzeit vornehmlich in drei Branchen: im Gesundheitswesen, im Hotel- und Gastgewerbe sowie im Bereich Industrie und Handwerk, wobei wir hierbei gerade einen kleineren Wandel durchlaufen. Denn aufgrund der starken saisonalen Schwankungen in der Gastronomie wird auch die dort benötigte Bekleidung beziehungsweise Flachwäsche im Jahresverlauf sehr unterschiedlich abgefragt, was uns bei unseren Produktionsprozessen immer wieder vor gewisse Herausforderungen stellt. Auch in der Pandemie hat sich die Hotellerie als der anfälligste Geschäftsbereich erwiesen.

Wirtschaftsforum: War Ring-Textilservice von den Verwerfungen im Gesundheitswesen nicht stärker betroffen?

Nic Reimann: Natürlich haben auch wir gespürt, dass anfangs gewisse Kapazitäten zurückgehalten wurden. Doch das hat sich recht schnell wieder gelegt. Die zwei Monate Kurzarbeit, die wir dann tatsächlich anmelden mussten, waren eher auf die Schließung sämtlicher Gastronomiebetriebe zurückzuführen. Insgesamt hat sich unser breit diversifiziertes Geschäftsmodell in der Krise aber vollumfänglich bewährt. So lag auch unser Betriebsergebnis im Geschäftsjahr 2020 in einem ähnlichen Rahmen wie im Vorjahr.

Wirtschaftsforum: Im Gesundheitswesen dürften sicherlich die höchsten Ansprüche an Sauberkeit und Hygiene gestellt werden. Wie weisen Sie hierbei die Qualität Ihrer Arbeit nach?

Nic Reimann: Schon seit 1993 verfügen wir über die ISO-9001-Zertifizierung und haben die in diesem Zuge erforderlichen Qualitätsmanagementsysteme implementiert. Gleichzeitig haben wir die entsprechenden RAL-Gütezeichen erworben, die jedes Jahr mit mehreren unangemeldeten Kontrollen des Instituts Hohenstein einhergehen. Darüber hinaus führen wir selbstverständlich eigene engmaschige Überprüfungen unserer Qualitätsstandards durch, etwa in Form von Wasserprüfungen und Abklatschproben, um stets gewährleisten zu können, dass unsere Wäsche den höchsten hygienischen Standards entspricht. Am Ende des Tages sind Qualität, Sauberkeit und Hygiene jedoch Vertrauenssache. Wir sind tagtäglich mit unseren Kunden in Kontakt und laden sie bei dieser Gelegenheit immer gerne in unser Haus ein, um ihnen unsere Prozesse aus nächster Nähe zeigen zu können. Trotz aller Zertifizierungen geht schließlich nichts über Transparenz. Diesen Anspruch honorieren unsere Kunden mit ihrem Vertrauen, das sich in einer oft jahrzehntelangen erfolgreichen Zusammenarbeit widerspiegelt.

Wirtschaftsforum: Derzeit haben viele energieintensive Unternehmen unter den hohen Energiepreisen zu leiden. Ist davon auch Ring-Textilservice betroffen?

Nic Reimann: Natürlich ist eine Wäscherei von Haus aus ein energieintensives Unternehmen: Schon in der Vergangenheit stellte unser Energiebedarf einen der höheren Kostenblöcke in unserer Kalkulation dar – was uns jedoch frühzeitig dazu veranlasst hat, an dieser Stelle unsere Hausaufgaben zu machen. So haben wir bereits vor etlichen Jahren viele Projekte zur nachhaltigen Stromerzeugung und zur Wiederaufbereitung unseres Brauchwassers implementiert und nutzen zudem unsere eigenen Emissionen zur Erhitzung des Waschwassers. Dabei denken wir in unserem Geschäftsmodell schon per se in den Funktionen einer Kreislaufwirtschaft: Schließlich kommen unsere Textilien, die wir an unsere Kunden vermieten, immer wieder zu uns zurück und werden hier entsprechend aufbereitet, um so lange wie möglich im Umlauf zu bleiben. Nachhaltiger geht es gar nicht!

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