Glanz und Glorie, Sonne und Sand
Interview mit Rolf Seelige-Steinhoff, Geschäftsführer der Seetel Hotel GmbH & Co. Betriebs – KG
Hinter der Seetel Hotelgruppe steht die Familie Seelige-Steinhoff – eine visionäre Unternehmerfamilie, die 1991 erstmals nach Usedom kam, von der Treuhand Objekte übernahm und daraus einen Mikrokosmos an Hotels, Villen und Residenzen aufbaute, der seinesgleichen sucht.
Jedes einzelne Haus besticht durch einen besonderen Charme. Das Ostseehotel Ahlbeck, gegenüber der historischen Seebrücke, wurde komplett saniert und neu ausgerichtet. Der mit fünf Sternen ausgezeichnete Ahlbecker Hof, Flaggschiff der Gruppe, beherbergte einst Könige und Kaiser. Das Strandhotel Atlantic begeistert als architektonisches Kleinod mit luxuriöser Eleganz. Ganz groß heraus kommen kleine Gäste in dem Tui Suneo Kinderresort Usedom. Bei Seetel findet jede Altersklasse und jeder Familienstand die ideale Unterkunft für sein individuelles Budget – vom Drei-Sterne-Haus bis zum Fünf-Sterne-Deluxe-Hotel.
„Wir möchten unvergessliche Erlebnisse verkaufen“, sagt Geschäftsführer Rolf Seelige-Steinhoff. „Deshalb stellen wir uns auf die verschiedenen Zielgruppen ein – in kulinarischer Hinsicht, aber auch in punkto Einrichtung. Älteren Gästen möchten wir es zum Beispiel mit höheren Sesseln und Betten bequem machen, während wir im Hotel Atlantic und der Villa Meeresstrand auf eine exquisite Küche und eine sehr persönliche Atmosphäre setzen. Wir haben dort mit einer international vielfach ausgezeichneten Designerin zusammengearbeitet und ein edles Ambiente mit hochwertigen Möbeln und außergewöhnlichen Materialien für eine Zielgruppe mit besonders hohen Ansprüchen geschaffen.“
Weitermachen im Krisenmodus
560 Mitarbeiter sind für Seetel tätig; davon rund 80 in Spanien, wo es mit dem Hotel Bahia del Sol auf Mallorca ein weiteres Haus gibt. Seit 1991 floss viel Herzblut, Leidenschaft und Geld in die Hotels. Bis die vergangenen Jahre mit Pandemie und Krieg eine Zäsur brachten.
„2019 war für uns das letzte ‚normale‘ Jahr“, so Rolf Seelige-Steinhoff. „Vorher hatten wir einen 10-Jahres-Plan mit Investitionen von knapp 40 Millionen EUR aufgestellt, der Erweiterungen, Modernisierungen, Kernsanierungen und eine neue Positionierung umfasste. Anfang 2020 begannen wir mit Umbauten in zwei Hotels. Am 9. März wurde ein Haus in Ahlbeck fertig; neun Tage später mussten wir schließen.“
Bis Anfang 2022 hat Seetel die Corona-Auswirkungen deutlich gespürt; vier von 17 Häusern mussten wegen mangelnder Nachfrage schließen. „Ein Krisenmodus folgte dem nächsten, hinzu kam, dass die Politik die Menschen tief verunsicherte“, so Rolf Seelige-Steinhoff. „Als in den Winterferien erste Gäste wieder reisen wollten, begann der Krieg, verbunden mit steigenden Energiepreisen und Inflation. Dann folgte der September; eigentlich unser drittstärkster Monat; 2022 der Monat, in dem das Thema Gasumlage erneut für Verunsicherung und im Kinderresort für mehr Stornierungen als Buchungen sorgte. So hatten wir den schlechtesten September seit Jahrzehnten.“
Und es hört nicht auf. Mindestlohn – auch Facharbeiter forderten höhere Löhne, um den Abstand zu wahren – Mitarbeitermangel und hohe Energiekosten stellen Seetel vor neue Herausforderungen. „Nach diesen schwierigen Jahren hoffen wir jetzt, aus dem Krisenmodus rauszukommen“, sagt Rolf Seelige-Steinhoff. „Allmählich verbessern sich Auslastungen und Umsätze; allerdings haben wir das Vertrauen in die Politik verloren. Uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie es weitergeht.“
Seetel hat verschiedene für 2023 geplante Investitionen auf Eis gelegt und Projekte verschoben. „Im Moment gibt es keine Planungssicherheit“, so Rolf Seelige-Steinhoff. „Allerdinges glauben wir, dass Auszeiten immer nachgefragt sein werden. Deshalb werden wir Prozesse optimieren, zum Beispiel im Küchenbereich, und die Digitalisierung vorantreiben. Wenn ein Check-In normalerweise 25 Minuten dauert, digital aber nur fünf Minuten, wäre das eine große Entlastung für die Mitarbeiter an der Rezeption – und entspannter für den Gast. In Deutschland ist das leider noch nicht möglich. Auch hier hinkt Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Wir machen trotz allem weiter, auch wenn sich alles verzögert.“
Seetel GmbH & Co. Betriebs – KG
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