Mit Know-how etwas Besonderes schaffen

Interview mit David Florez Meier, COO der VODASUN® Group

Wirtschaftsforum: Herr Meier, VODASUN wurde 2011 gegründet und hat sich seitdem zu einer aus acht Unternehmen bestehenden Gruppe entwickelt – auf der Überholspur, möchte man sagen. Was waren dabei wichtige Meilensteine?

David Florez Meier: Gegründet wurde VODASUN von Jakob Katzendobler. 2018 kam Geschäftsführer Frank Pistorius hinzu. Tatsächlich hat sich das Unternehmen vom sprichwörtlichen Zwei-Mann-Betrieb hochgearbeitet und sich im Laufe der Zeit diversifiziert: vom reinen Anlagenbau hin zum Betreiber von PV-Anlagen und eigenen PV-Parks. Die Marktetablierung im Bereich erneuerbare Energien mit dem Fokus B2B in Deutschland ist für uns ein wichtiger Punkt.

Was uns vor ein paar Jahren noch unvorstellbar schien, haben wir im letzten Jahr geschafft: Inzwischen realisieren wir auch Großprojekte wie die Nürnberger Messe oder die Messe Berlin und auch Spezialprojekte wie Meißner Porzellan oder die Dresdner Bäder. Wichtig war in diesem Zusammenhang 2023 auch die Eröffnung eines weiteren Standorts in Berlin. In den neuen Bundesländern waren wir schon immer sehr aktiv, sind dort aber nun auch mit einem Standort buchstäblich ‘vor Ort’ – auch vor dem Hintergrund, dass wir immer auf der Suche nach guten Fachleuten und kreativen Köpfen sind. Ganz aktuell, im Januar, sind wir innerhalb Berlins noch einmal umgezogen in unsere neuen Büros im historischen Palais Havestadt.

Wirtschaftsforum: Eine beachtliche Entwicklung. Worin sehen Sie die Gründe für den Erfolg des Unternehmens?

David Florez Meier: Den Bereich PV gibt es seit gut 20 Jahren. Wir sind seit mehr als der Hälfte dieser Zeit in diesem Bereich tätig und haben uns im Markt als Unternehmen etabliert, das eine hohe Qualität liefert und Projekte kundenorientiert umsetzt. Wir finden Lösungen, die wirtschaftlich und ökologisch sind, für den Kunden und scheuen dabei auch nicht Abweichungen vom Standard, also Spezialprojekte. Auch durch den sukzessiven Aufbau eines sehr gut ausgebildeten Teams haben wir uns gut im Markt positioniert.

Wirtschaftsforum: Was genau umfasst Ihr Leistungsspektrum, welche Segmente decken Sie ab? Arbeiten Sie dabei ausschließlich B2B oder auch für private Auftraggeber?

David Florez Meier: Wir sehen uns als Allroundanbieter im Bereich erneuerbare Energien, weil Energiekonzepte meistens nicht bei PV aufhören, sondern auch die Themen Speicher, Wallboxen, Warmwasseraufbereitung etc. umfassen. Das ist deshalb ein größeres Thema als nur PV. Auch Energiemanagement wird den Kunden zunehmend wichtiger. Unser Fokus liegt generell auf dem B2B-Geschäft, aber wir bieten auch den Privatkunden die Möglichkeit auf erneuerbare Energien zu setzen, jedoch vorerst nur für die Bundesländer Bayern, Berlin und Brandenburg. Das hängt davon ab, wo wir eigene Elektromeister oder Partnerfirmen haben, hat also regionale Hintergründe.

Wirtschaftsforum: Wenn wir über Speicherung sprechen: Hier scheint der Wettbewerb zuzunehmen, da viele Firmen in dieses Thema einsteigen, die früher mit PV gar nicht so viel zu tun hatten.

David Florez Meier: Da haben Sie Recht. Gerade im B2C-Markt werden ungefähr 70% der Anlagen mit Speicher ausgerüstet. Wir arbeiten hier mit Huawei zusammen, weil wir dort alles aus einer Hand bekommen: Wechselrichter, Speicher und Wallbox sowie Bedienung per App. Für unsere Kunden und uns ist das am einfachsten und wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, auch von der Qualität her. Im B2B-Markt läuft das Thema Speicher nach unserem Empfinden erst jetzt an. Das liegt daran, dass die Strompreise für die Industrie lange Zeit sehr günstig waren man dort durch die massiven Strompreissteigerungen erst jetzt wirklich aktiv werden muss.

Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie die Situation Ihres Marktes für 2024 und vielleicht darüber hinaus? Welche Maßnahmen erwarten Sie vor diesem Hintergrund von der Politik?

David Florez Meier: Demnächst soll ja das Solarpaket I verabschiedet werden. Ich will nicht sagen, dass es wie ein Damoklesschwert über uns schwebt, denn es gibt ja auch mehrere Erleichterungen darin, gerade was die Anlagenzertifizierung betrifft. Auf der anderen Seite entscheidet die Politik durch ihre Gesetzgebung, welche Bereiche an Relevanz gewinnen. Fakt ist: die Vergütung geht durch den hohen Zubau jetzt zum Februar herunter. Es gibt weiterhin viele Punkte, die deutlich verbessert werden könnten, angefangen beim Ausschreibungsvolumen für größere Anlagen. Es ist schade, wenn solche Projekte oft erst mal liegen bleiben und nicht realisiert werden können, obwohl man die Energiewende vorantreiben oder in unserem Fall Teil der Energiewende sein möchte.

Wirtschaftsforum: Was motiviert Sie selbst an Ihrer Arbeit?

David Florez Meier: Sie macht mir vor allem viel Freude. Ich bin quasi Mitarbeiter der ersten Stunde und habe die Entwicklung von VODASUN von Anfang an begleitet. Mich reizen besondere Projekte: Die Messe Berlin zum Beispiel mit knapp 20.000 Modulen ist so eines. Auch Sonderlösungen wie eine Nulleinspeisung, bei der kein Strom ins Netz darf, weil das Stromnetz bereits überlastet ist. Deshalb muss der Strom dann vor Ort genutzt werden. Solche speziellen Herausforderungen machen mir Spaß. Davon abgesehen bin ich sehr stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben eine tolle, offene Unternehmenskultur, wozu alle ihren Teil beitragen. Hier hilft jeder jedem – das finde ich toll!

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