Cloudbasierte Lösung für die internationale Logistik
Interview mit Dr. Tobias Riege und Christian Riege, CEO und Managing Director der Riege Software International GmbH
„Wir haben sofort unsere Kunden angerufen und ihnen unsere Unterstützung angeboten“, so schildert Geschäftsführer Tobias Riege die Kundenbetreuung seiner Firma zu Beginn der Pandemie. „Schließlich bieten wir SaaS (Software as a Service) an, was ideal für Mitarbeiter ist, die plötzlich von zu Hause aus arbeiten müssen. In den ersten drei Monaten ging unser Geschäft zwar spürbar zurück, jedoch stabilisierte sich die Lage ab Juli wieder. Wir arbeiten derzeit auf demselben Niveau wie im Jahr vor der Pandemie und sind auf einem guten Wachstumskurs.“
Eine langfristige Lösung
Das Unternehmen ist auf Speditionssoftware für Luftfracht, Seefracht und Zoll spezialisiert. Über eine integrierte Softwareplattform namens Scope können alle dazugehörigen Prozesse in der Auftragsabwicklung und in der Erfassung und Bearbeitung von Sendungen beschleunigt und vereinfacht werden. „Scope ist als langfristige Lösung ausgelegt und wurde 2008 nach einer langen Entwicklungsphase lanciert“, so Christian Riege. „Als SaaS-Lösung kann Scope mit minimalen Anfangsinvestitionen implementiert werden und ist dynamisch skalierbar: Es kann erweitert werden, um Nachfragespitzen zu bewältigen, oder zurückgefahren werden, wenn die Mitarbeiter in Kurzarbeit sind.“
Das webbasierte System wurde ständig optimiert, um es noch besser aussehen und funktionieren zu lassen. „Als wir mit der Programmierung begonnen haben, haben wir gemerkt, dass die meisten Systeme ziemlich hässlich aussehen“, so Tobias Riege. „Bei der Entwicklung von Scope hatten wir das Benutzererlebnis im Blick. Hierzu erhalten wir stets positives Feedback.“
Eine innovative Lösung
Das Feedback der Kunden beeinflusst die laufende Entwicklung. „Ein Hauptanliegen der Kunden ist derzeit die Compliance sowie die Kompatibilität mit anderen Systemen“, so Christian Riege. „Versender wollen verbunden sein, meist mit mehr als einem Kunden, aber sie wollen sich nicht mit mehreren Portalen auseinandersetzen müssen. Hier sehen wir Potenzial für Integration.“ Um die Qualität noch weiter zu verbessern, setzt die Firma künftig auf die Cloud. „Wir ziehen in die Cloud um“, erklärt Christian Riege. „Aktuell haben wir noch Schränke in Frankfurt und Hong Kong. Diese werden bis 2024 bzw. 2022 komplett durch die Cloud ersetzt werden.“
Eine internationale Lösung
Zu den Kunden des Unternehmens gehören kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland und der Schweiz sowie große Speditionen wie DB Schenker und Lufthansa Cargo. Die meisten Kunden sind in Europa ansässig, aber die weltweiten Aktivitäten der Firma werden durch Büros in den USA, Hongkong, Singapur und Mexiko unterstützt.
„Die Stärke, die wir in Europa schon haben, wollen wir nach Amerika und Asien übertragen“, erläutert Tobias Riege. „Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Wir müssen Vertrauen aufbauen und Reisebeschränkungen überwinden – die Welt hat sich seit Corona deutlich verändert. Auf dem Markt ist viel Bewegung. Neue Plattformen sprießen aus dem Boden, die oft von den großen Anbietern finanziert werden. Gleichzeitig stellen viele Zollsysteme auf neue Versionen um. Unser Ziel ist es, die Brücke zwischen Softwaresystemen und Spediteuren zu schlagen, um eine bessere Vernetzung zu erzielen.“