Hochgradig spezialisiert in der elektronischen Nische

Interview mit Christian Mayer, Geschäftsführer der Protec GmbH

Spezialisierung bedeutet Optimierung – diese Maxime stellt kaum ein anderes Unternehmen deutlicher unter Beweis als die 1976 gegründete Protec GmbH. „Wir sind in einem absoluten Nischenbereich der Elektronik unterwegs und kennen unsere Kunden wie auch ihre Anforderungen ganz genau“, betont Geschäftsführer Christian Mayer. „Das Unternehmen besteht jetzt in der dritten Generation. Inzwischen beschäftigen wir 21 Mitarbeiter und erzielen einen Jahresumsatz von 16,5 Millionen USD, davon einen recht großen Teil im Space-Bereich.“

Alleinstellungsmerkmale

Als Vertriebspartner für Spezialelektronik vertritt Protec amerikanische und andere Hersteller von elektronischen Komponenten im europäischen Markt. „Wir übernehmen das Marketing, besuchen die Anwender und sprechen über die Applikationen,“ berichtet Christian Mayer. „Wir gehen direkt zu den Anwendern, betreuen sie ab der Designphase, treffen uns mit den Ingenieuren und lassen sie an unserem Wissen und Können teilhaben. Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist das Spezialwissen, das wir im Laufe der Jahre aufgebaut haben. Dazu kommt unsere exakte Kenntnis der Kundenbedürfnisse, und das auch bei der extrem großen Bandbreite an Bauteilen, die die Anwender benötigen.“

Langjährige Kundenbeziehungen und große Namen

Es überrascht kaum, dass viele Kundenbeziehungen schon seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1976 bestehen. Zum Kundenkreis gehören große Namen – Airbus, Thales, OHB, Diehl und DLR um nur einige zu nennen.

„Wir sind in vieler Hinsicht extrem konservativ“, merkt der Geschäftsführer an. „Es ist tatsächlich so, dass die Branche oft auf bewährte Bauteile statt auf neue setzt. Natürlich kommen aber auch neue Linien hinzu. Da ist zum Beispiel die Laser-Kommunikation zwischen den Satelliten. Für diese neuen Anwendungen suchen wir auch immer wieder geeignete Bauelemente für unsere Kunden in Europa.“

Nischenbereiche der Elektronik

Space, Avionik, Hochspannung und Hochtemperatur für Öl und Gas sind die Nischenbereiche der Elektronik, auf die sich Protec vorrangig konzentriert. Als Spezialist für strahlungstolerante oder gehärtete Komponenten für die Raumfahrtindustrie kann das Unternehmen nahezu alle Anforderungen in Satellitenanwendungen unterstützen. Im Bereich Militär und Avionik arbeitet Protec mit Herstellern zusammen, die auf den Markt der Zivilluftfahrt spezialisiert sind.

Industrielle Anwendungen

Für Hochspannungsanwendungen über 500 V steht Protec-Kunden ein breites Spektrum an HV-Dioden und anderen spezialisierten HV-Komponenten zur Verfügung, etwa für Röntgenaufnahmen, Pulverbeschichtung, Rasterelektronenmikroskopie und andere anspruchsvolle Aufgaben.

Hochtemperaturkomponenten bis 250 °C, wie sie zum Beispiel für Ölexplorationsgeräte und Flugtriebwerke benötigt werden, können als Standardkomponenten über ausgewählte Hersteller bezogen werden. „Wir arbeiten grundsätzlich nur mit Lieferanten zusammen, die alle Anforderungen erfüllen“, betont Christian Mayer mit dem Hinweis auf strenge Sicherheitsvorschriften und Regularien. „Auch in dieser Hinsicht wissen unsere Kunden, dass sie sich absolut auf uns erlassen können.“

Messen und Ausstellungen

Messen und Ausstellungen bieten die Gelegenheit, das Unternehmen und sein Leistungsangebot zu präsentieren, neue Kundenkontakte herzustellen und bestehende zu festigen. Entsprechend nutzt Protec diese Möglichkeit im Rahmen des Marketings.

„Hauptmessen sind für uns die electronica und die Space Tech Expo, die in diesem Jahr in Bremen stattfindet“, fügt der Geschäftsführer hinzu. „Beides sind führende Veranstaltungen von internationaler Bedeutung. Die electronica zeigt als Weltleitmesse das komplette Spektrum an elektronischen Komponenten, Systemen und Anwendungen, während die Space Tech Expo führende Technologien rund um die Raumfahrt präsentiert.“

Gute Möglichkeiten auch für neue Mitarbeiter

Wichtig für das Unternehmen, seinen Fortbestand und sein weiteres, kontinuierliches Wachstum ist die Gewinnung von Mitarbeitern. „Das Thema Mitarbeitersuche beschäftigt uns sehr stark“, sagt Christian Mayer. „Wir befinden uns in der Nähe von Airbus, was einerseits ein logistischer Vorteil ist, andererseits ein Nachteil. Die jungen Leute gehen oft zu den großen Firmen.“

Grundlage für den Erfolg

Die Spezialisierung auf elektronische Nischenanwendungen bleibt die Grundlage für den Erfolg der Protec GmbH. Das gilt zunehmend auch auf internationaler Ebene, wie Christian Mayer bestätigt. „Wir haben vor einigen Jahren angefangen uns international auszudehnen und bedienen mittlerweile auf Anfrage unserer Lieferanten ganz Europa für den Space-Bereich, im nordischen Raum auch Avionik“, weiß der Geschäftsführer. „Somit haben wir auch unsere Kundenbetreuung vor Ort ausgedehnt. Mit Blick auf die Zukunft legen wir Wert auf langsames, stetiges Wachstum, das händelbar ist.“

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