Leuchtturm in der Informatik-Branche

Interview mit Geri Moll, CEO der schweizerischen Noser Engineering AG

Das Portfolio der Noser Engineering AG teilt sich auf in drei Kompetenzfelder: Consulting & Beratung, Realisierung von Gesamtprojekten sowie Engineering und Dienstleistung beim Kunden durch Informatik- und Software-Ingenieure. So umfassend wie das Spektrum an Produkten und Dienstleistungen sind auch die Branchen, für die Noser Engineering arbeitet. Hier finden sich unter anderem Gesundheit, Medizintechnik, Automotive, Logistik & Transport, Energie, Medien, Maschinenbau und Gebäudeleittechnik. Dabei stehen auf der Referenzliste so klangvolle Namen wie Siemens, ABB und Mercedes AMG.

Entwicklungs- und Projektmanagement

Noser Engineering steht seinen Kunden während des kompletten Application Lifecycles beratend zur Seite. Dazu gehören Architektur und Design ebenso wie Entwicklungs- und Projektmanagement, Controlling, Code-Analysen und Reviews. Hinzu kommen unterschiedliche Maßnahmen zur Test- und Qualitätssicherung.

Bei den Customer Solutions steht Noser Engineering für Web-Applikationen, Cloud-Lösungen, mobile Lösungen, Embedded und Real-Time-Lösungen sowie Testsystembau und Maintenance/Support (ALM)/Betrieb. Software Services, Quality & Test Services sowie Dienstleistungen als verlängerte Werkbank runden das Portfolio ab.

Neue Arbeitsplätze

„Wir sind sehr stark in der Digitalisierung und entwickeln Dinge, die es noch nicht gibt“, sagt Geri Moll. „Informatik ist eine Wachstumsbranche, in der es um Digitalisierung, Automatisierung und Virtual Reality geht. Es ist schön, in einer Wachstumsbranche tätig zu sein. Oft wird kritisiert, dass die Informatik Arbeitsplätze wegrationalisiere. Und das, obwohl in Europa immer mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Unsere Branche trägt dazu bei, dass neue Arbeitsplätze entstehen.“

Für den CEO der Noser Engineering AG ist die entscheidende Frage, wer welche Aufgaben am besten erledigen kann: „Es gibt viele Aufgaben, bei denen Roboter besser sind als Menschen. Andererseits gibt es Dinge, die Maschinen einfach nicht leisten können.“

Android mit entwickelt

1984 gründete Hans Noser das Unternehmen, 1991 übernahm Geri Moll die Leitung. Er eröffnete in den folgenden Jahren Niederlassungen in Luzern, Bern und München. Ein Meilenstein war 2007 der Auftrag von Google USA, an der Entwicklung von Android mitzuwirken. 2007 und 2008 machte Noser Engineering hier große Entwicklungsschritte und war auch maßgeblich an der Entwicklung der darauf folgenden Compatibility Test Suite beteiligt. „Darauf sind wir stolz, denn Android kennt und nutzt die ganze Welt“, sagt CEO Geri Moll. Heute ist Noser Engineering Teil der sieben Firmen umfassenden Noser Gruppe, die über 500 Mitarbeitende beschäftigt und rund 100 Millionen EUR umsetzt. Noser Engineering hat 200 Beschäftigte, davon sind 30 externe Mitarbeitende als Unterstützung des Teams.

60-jähriges Jubiläum

„Ein Ass, das wir ausspielen können, ist, dass wir nur spannende Projekte haben“, nennt Geri Moll einen Erfolgsfaktor. „Außerdem herrscht bei uns ein sehr gutes Arbeitsklima, was sowohl Kunden wie auch Mitarbeiter bestätigen. ´Wenn ihre Mitarbeiter zu uns kommen, wird es warm im Raum`, hat mir mal ein Kunde gesagt. Unsere Ingenieure arbeiten für interessante Leuchtturmprojekte und nehmen an großen Entwicklungsarbeiten teil, die nachher im Markt erfolgreich sind.“

Ein Beispiel für ein solches Projekt ist die bei der der Award Night 2018 mit Silber ausgezeichnete Benecura App von Swica. Es ist die erste Schweizer Symptom-Check-App nach Medizinprodukterichtlinie. Sie gibt Versicherten im Krankheitsfall individuelle Empfehlungen und verfügt zudem über ein Medizinlexikon und ein Medikamenten-Verzeichnis. Bei diesem Projekt hatte Noser Engineering die Gesamtleitung. „Wir wollen weiter der Leuchtturm in der Informatikbranche sein und für Qualität und Zuverlässigkeit stehen“, nennt Geri Moll den Anspruch für die Zukunft.

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