Clevere Maschinen, smarte Prozesse

Interview mit Ing. Rainer Haag, Geschäftsführer der ematric gmbh

Wirtschaftsforum: Herr Haag, ematric ist Experte für Automatisierungstechnik. Das ist ein weites Feld. Was ist Ihre Kernkompetenz?

Rainer Haag: Unser Schwerpunkt liegt auf der Programmierung von Steuerungsanlagen und der Leitstandtechnologie. Dabei begleiten wir unsere Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Analyse und Beratung über die Konzeption und Konstruktion, die Elektroplanung und Steuerung bis hin zur Visualisierung, der Fertigung und Montage sowie der Simulation und Inbetriebnahme. Selbstverständlich übernehmen wir auch die Anbindung an übergeordnete MES- und ERP-Systeme sowie Schulungen und Nachbetreuung. Wir bieten unseren Kunden allerdings nicht nur Komplettlösungen an, sondern decken natürlich auch einzelne Bereiche ab, je nach Kundenwunsch.

Wirtschaftsforum: Was sind aktuell wichtige Themen am Markt, bei Ihren Kunden? Wo verzeichnen Sie vermehrt Nachfrage?

Rainer Haag: Es werden verstärkt Automatisierungssysteme nachgefragt, teilweise mit optischen Kontrollen, zum Beispiel für die Qualitätskontrolle oder die Objektidentifikation. Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels werden auch immer mehr Systeme zur Unterstützung von Produktionsmitarbeitern, zum Beispiel in der Kommissionierung, gefordert. Das Thema Robotik nimmt insgesamt Fahrt auf, mit der künstlichen Intelligenz als wichtigem Innovationstreiber.

Wirtschaftsforum: Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden?

Rainer Haag: Wir richten uns vor allem an an Industriebetriebe wie die Automotive-Hersteller oder an die Lebensmittelproduktion. Darüber hinaus sind wir erfahren mit Lösungen für die Förder-, Verfahrens- und Umwelttechnik, auch für die Lagerlogistik und Energietechnik. Im Grunde kommen wir immer dann ins Spiel, wenn es um die Automatisierung oder den Einsatz von Robotik geht.

Wirtschaftsforum: Konzentrieren Sie sich hauptsächlich auf Kunden aus Österreich?

Rainer Haag: Vor allem mit unseren Lösungen für Steuerungen und übergeordnete Leitsysteme sind wir auch im Ausland aktiv, in Europa sowie auch weltweit. In den nächsten Jahren möchten wir unsere globalen Aktivitäten gerne wieder stärken. Durch Corona sind diese, zum Beispiel in China, mehr oder weniger zum Erliegen gekommen.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet ematric von anderen Anbietern am Markt?

Rainer Haag: Neben unseren Lösungen selbst sind es vor allem unsere Verlässlichkeit und das Know-how unserer Mitarbeiter. Wir arbeiten partnerschaftlich mit unseren Kunden zusammen und versuchen immer, es ihnen so leicht wie möglich zu machen. Das schätzt man sehr. Wir verlieren so gut wie keine Kunden. Zudem gibt es nicht so viele Anbieter in unserer Größenordnung, die von A bis Z alles anbieten können. Ursprünglich als reiner Dienstleister für Steuerungstechnik gestartet, verfügen wir inzwischen über eine eigene Konstruktions- und Elektroplanungsabteilung und haben eine eigene Montage- und Inbetriebnahmehalle.

Wirtschaftsforum: Was erwarten Sie vom Jahr 2024, gerade vor dem Hintergrund der allgemeinen Verunsicherung?

Rainer Haag: Unsere Auftragsbücher sind für die nächsten zwei bis drei Jahre bereits gut gefüllt. Tatsächlich sehen wir im Anlagenbau aktuell eine Zurückhaltung am Markt. Alle warten darauf, dass die Zinsen wieder sinken. Aber durch die Digitalisierung, für die viele Unternehmen noch Nachholarbeit leisten müssen, sind wir zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, noch mehr und auch größere Kunden zu gewinnen. Die Pandemie hat die Digitalisierung deutlich befeuert. Die Unternehmen haben begonnen, alles aufzuholen, was sie in den Jahren zuvor versäumt hatten. Wir haben dafür eine eigene Abteilung aufgebaut, wo wir uns um Digitalisierungsthemen und Aufgaben kümmern, bei welchen die Programmierung von Hochsprachen zum Einsatz kommt. Wir haben aktuell einige innovative Projekte in der Pipeline, die wir gut umsetzen möchten.

Wirtschaftsforum: Herr Haag, als Mitbegründer des Unternehmens, haben Sie sich ein langfristiges Ziel für ematric gesetzt?

Rainer Haag: Wir möchten, dass bei uns alle gern zur Arbeit kommen und dass unsere Stimmung gut ist. Die Mitarbeiter sollen bei uns zufrieden sein. In unserer Region gibt es eher wenig Industrie und Technologie und wir möchten hier in der Region als ein attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Wir genießen einen sehr guten Ruf und das soll auch so bleiben.

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