Anzeichen für Bossing
1. Ihnen werden Aufgaben entzogen
Die Aufgaben, die Ihnen liegen und mit denen Sie überzeugen können, werden Ihnen entzogen. Im Gegenzug erhalten Sie triviale Aufgaben, die gar nichts mit Ihren Fähigkeiten oder Qualifikationen zu tun haben und Sie langweilen.
2. Ihr Arbeitspensum wird ständig erhöht
Im Gegensatz zum ersten Punkt kann eine Taktik beim Bossing ebenfalls sein, Sie massiv zu überfordern. Sie erhalten immer mehr Aufgaben, die entweder gar nicht realistisch umsetzbar sind oder die in der vorgegebenen Zeit gar nicht umgesetzt werden können. Im Prinzip können Sie Ihre Arbeit gar nicht mehr schaffen.
3. Ihr Vorgesetzter kritisiert sie ständig und unsachlich
Konstruktive Kritik kann sehr hilfreich sein. Beim Bossing werden Sie allerdings sehr häufig kritisiert und zwar unsachlich und nicht konstruktiv. Im Zweifelsfall wissen Sie nicht, was genau Sie falsch gemacht haben oder wie Sie es besser machen können.
4. Sie werden isoliert
Sie werden von den anderen Kollegen getrennt und müssen sich in ein anderes Büro oder eine andere Ecke des Großraumbüros setzen, obwohl es hierfür keinen ersichtlichen Grund gibt.
5. Sie werden kontrolliert
Ihre Arbeitsergebnisse und Ihr Vorgehen werden minutiös kontrolliert und analysiert. Häufig werden andere Mitarbeiter gar nicht oder sehr selten kontrolliert, während auf Ihrer Arbeit ein viel höheres Augenmerk liegt.
6. Ihre Arbeitsergebnisse werden manipuliert
Um Ihrem Ruf zu schaden, werden Ihre Arbeitsergebnisse im Nachhinein vom Chef manipuliert, sodass Sie weniger gut sind als vorher und bei den Kollegen oder in anderen Abteilungen Gegenwehr hervorrufen.
7. Wichtige Informationen werden Ihnen vorenthalten
Damit Sie Ihre Arbeit gut machen können, brauchen Sie Informationen aus anderen Abteilungen. Wenn die Führungskraft Ihnen wichtige Informationen mit Absicht vorenthält, damit Sie Ihre Arbeit nicht zielführend erledigen können, ist das ein Anzeichen für Bossing.
8. Es werden Gerüchte über Sie in die Welt gesetzt
Bossing macht auch vor Verleumdungen nicht halt. Durch gezielte Gerüchte über Sie oder auch Verleumdungen soll Ihr Ruf unter den Kollegen leiden.
9. Ihnen wird mit Abmahnung oder Kündigung gedroht
Obwohl Sie gute Arbeit leisten, wird Ihnen mit Abmahnungen und Kündigung gedroht, um Unsicherheit bei Ihnen auszulösen. Auch hier fehlt Ihnen häufig der konkrete Grund für die Androhungen, sodass Sie nicht wissen, was Sie falsch gemacht haben.
Das können Sie tun
1. Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten
Haben Sie den Verdacht, dass Sie Bossing ausgesetzt sein könnten, aber es ist noch nicht sehr ausgeprägt? Dann schildern Sie diesen Eindruck der entsprechenden Führungskraft. Vielleicht liegt ein Missverständnis vor. In jedem Fall wird Ihnen ein Gespräch weiterhelfen, die Situation richtig zu bewerten.
2. Gehen Sie zum Betriebsrat oder zur Personalleitung des Unternehmens
Zeigt ein persönliches Gespräch keine Wirkung, gehen Sie weiter hinauf in der Hierarchie. Beispiele hierfür können die Personalleitung oder der Vorgesetzte der mobbenden Führungskraft sein. Sollten Sie der Geschäftsführer mobben, kann der Gang zum Betriebsrat hilfreich sein. Auch der Gleichstellungbeauftragte oder Gewerkschaften können weiterhelfen.
3. Suchen Sie sich Hilfe
Es muss nicht gleich eine Therapie sein, aber es hilft Ihnen ungemein, mit Außenstehenden über die Situation zu sprechen und eine andere Sichtweise zu bekommen. Kollegen sind nicht unbedingt die besten Ansprechpartner in dieser Situation, denn sie könnten Angst haben, selbst Opfer von Bossing zu werden. Wenden Sie sich also an ihre Familie, Freunde oder auch professionelle Ansprechpartner wie Coaches oder eine Rechtsberatung. Allein werden Sie das Problem nicht beheben können.
4. Sammeln Sie Beweise
Können Sie ihrem Chef Bossing nachweisen? Sammeln Sie alle Beweise, zum Beispiel Emails oder anderen Schriftverkehr und nennen Sie die Kollegen, die die Vorgänge bezeugen können. Beleidigungen und andere Tatbestände des Mobbings sind strafbar, daher lohnt es sich, Nachweise erbringen zu können.