Unipress entwickelt und fertigt Stanz- und Biegeteile und verfügt über einen eigenen Werkzeugbau. „Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Simulation und Konstruktion über den Werkzeugbau bis zur Produktion der Bauteile“, erläutert Geschäftsleiter Gerhard Maier.
Gegründet wurde Unipress 1957 als Tochtergesellschaft der Otto Suhner AG. Die Unternehmen der weltweit tätigen Suhner-Gruppe entwickeln mit insgesamt 700 Mitarbeitern Ideen und Lösungen zur Verbesserung industrieller Produkte und Fertigungsvorgänge.
Die in Brugg ansässige Gruppe unterteilt sich in vier Geschäftsbereiche: Handwerkzeuge für die mechanische Oberflächenbearbeitung für Industrie und Gewerbe, Automatisierungslösungen für Bohren und Gewindeschneiden, Antriebs- und Kraftübertragungselemente sowie Stanz- und Biegetechnik. Unipress in Lupfig gehört zu letzterem Bereich und erwirtschaftet mit 70 Mitarbeitern einen Jahresumsatz in Höhe von 20 Millionen CHF.

„Wir freuen uns immer, wenn ein Teil besonders komplex ist.“ Gerhard MaierGeschäftsleiter
Weltweit gefragt
Unipress deckt vier Produktbereiche ab: Automobile, Beschläge, technische Konsumgüter und Werkzeuge. Die ersten beiden tragen jeweils 40% zum Gesamtumsatz bei. Unipress fertigt verschiedenste Stanzteile für die Automobilindustrie, darunter Rahmenteile, Wannen, Deckel, Abschirmbleche, Laufwerkteile, Stromschienen sowie komplette Baugruppen.
„Unsere Produkte werden weltweit von führenden Automobilherstellern eingesetzt“, sagt Gerhard Maier. Beschläge produziert das schweizerische Unternehmen hauptsächlich für die Möbelindustrie. Abgerundet wird das Leistungsspektrum durch Bauteile für diverse Haushaltsgeräte und andere technische Konsumgüter.
Der Ablauf eines Projekts ist dabei stets ähnlich, wie Gerhard Maier erklärt: „Der Kunde liefert das Design des Bauteils. Wir übernehmen dann die stanztechnische Auslegung des Bauteils, wobei auch computergestützte Simulationen zum Einsatz kommen. Nach der Werkzeugkonstruktion folgen der Werkzeugbau und die Erprobung. Auf Kundenwunsch erfolgt eine Werkzeugabnahme, bevor die Serienproduktion des Bauteils aufgenommen wird.“
Der eigene Werkzeugbau ist in der Lage, eine Vielzahl unterschiedlicher Werkzeuge zu konstruieren, von Folgeverbund- und Transferwerkzeugen bis zu Komplettschnitt- und Prototypenwerkzeugen. „Das Werkzeug wird in der Regel später zu Kundeneigentum“, so Gerhard Maier. „Der Kunde kann dann entscheiden, ob er es bei uns belässt, um später weitere Chargen des Bauteils damit herstellen zu lassen, oder ob er es abholt und anderswo damit produzieren lässt.“
Komplexität gewünscht
Unipress ist Spezialist für komplexe Bauteile und Baugruppen. „Wir freuen uns immer, wenn ein Teil besonders komplex ist, da wir dann unsere gesamte Kompetenz einbringen können“, sagt Gerhard Maier. Weitere Stärken des Unternehmens in einem wettbewerbsintensiven Umfeld sind ein umfassendes Angebot, eine hohe Produktionseffizienz und absolute Qualität. Der Auslandsanteil von Unipress liegt bei 85%.
„Unsere wichtigsten Exportmärkte sind Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn“, erklärt Gerhard Maier. „Wir haben aber auch Kunden in China und Mexiko.“ Derzeit arbeitet Unipress zusammen mit der Forschungsgesellschaft für Umformung (FGU) in Stuttgart an einem neuen Verfahren zur Herstellung von gratlosen Stanzteilen.
„In einem vorigen Projekt wurde eine ganz bestimmte Materialstärke verwendet“, erläutert Gerhard Maier. „Bei dem jetzt angelaufenen Projekt geht es darum, den Erfolg auf weitere Materialien und Materialstärken auszudehnen.“
Neben Grundlagenforschung investiert Unipress laufend in neue Maschinen. Zuletzt wurde 2014 eine neue Multifunktionspresse des Herstellers Helmerding, des Technologieführers bei Pressen, zur effizienten Herstellung komplexer Bauteile in Betrieb genommen.
„Die neue Maschine kann nicht nur stanzen, sondern reicht die Bauteile mittels einer Transfereinrichtung innerhalb der Maschine weiter“, beschreibt Gerhard Maier die Vorzüge. „Im Gegensatz zum herkömmlichen Folgeverbundverfahren, bei dem ein Blechstreifen durch die Maschine geführt wird, mit welchem die Stanzteile zunächst verbunden bleiben, werden in der Multifunktionspresse die bereits vereinzelten Bauteile durch die Transfereinrichtung weitergereicht. Damit können in einer einzigen Maschine mehrere Bearbeitungsschritte erfolgen, bis zur endgültigen Form des Bauteils. Dies ermöglicht mehr Freiheiten bei der Werkzeuggestaltung, spart Zeit und bringt Materialeinsparungen.“