Würfel für mehr Platz
Interview

"Mit diesen modular aufgebauten Containern unserer Serie ECOBULK, die sich vierfach stapeln lassen, haben wir eine sinnvolle Gebindegröße zwischen den üblichen Fässern und der nächst größeren Einheit, dem 25 t Bulk, gefunden", weiß Veit Enders, der Leiter Vertrieb und Marketing in Europa des 1958 von Udo Schütz und Else Schütz gegründeten Unternehmens.
"ECOBULK vergrößert das Volumen um 35 Prozent gegenüber Fässern auf derselben Palette. Im Lauf der Jahre haben wir den IBC weiter perfektioniert und sind mit ihm Weltmarktführer. Wir fertigen diese Behälter in zahlreichen Palettenvarianten und in Zwischengrößen von 640, 820 und 1.250 l Volumen. ECOBULK gibt es mit leitfähiger oder antistatischer Außenbeschichtung, diversen Füllstutzen und vielen anderen, sich voneinander unterscheidenden Details."
Keine Permeation
ECOBULK-Behälter lassen sich leicht füllen, leeren und reinigen bei maximaler Transportsicherheit. Die EVOH-Innenschicht aus Ethylen-, Vinyl- und Alkohol-Copolymeren verhindert eine Permeation: Bestimmte Inhaltsstoffe des Füllguts wie Sauerstoff, Kohlendioxid oder Öle, Fette und Lösungsmittel durchdringen nicht die Behälterwand.
Das macht die wichtigsten Anwendungsbereiche der ECOBULK-Container deutlich: die Chemie-, aber auch die Lebensmittelindustrie. "Im Grunde zählen alle Verwender flüssiger Güter zu unseren Zielgruppen – auch Unternehmen der Lebensmittelindustrie, zum Beispiel Coca-Cola", so Veit Enders.
Systeme und Service
Die ECOBULK-Behälter bilden eine zentrale Produktlinie innerhalb des umsatzstärksten Betriebsbereichs 'Industrial Packaging'. Die beiden anderen Bereiche sind 'Energy Systems' und 'Industry Services'.
Die Energiesysteme bieten zum Beispiel Fußbodenheizungen, aber auch kompakt gebaute, doppelwandige Lagertanks mit Volumina von 750 bis 25.000 l für Heizöl. Schütz-Heizöltanks und ihr Zubehör sind mit einer patentierten Polyethylen-Schutzschicht versiegelt, die jedes Austreten von Geruch verhindert.
Die Abteilung Industry Services befasst sich mit Werkzeug- und Anlagenbau sowie allen Entwicklungen. "Wir bauen die Maschinen selbst, die wir benötigen", stellt Veit Enders fest. "Dank ausgezeichneter Produktionsbedingungen fertigen wir auch CORMASTER Nomex-Waben – stabile, aber leichte Konstrukte für die Luft- und Raumfahrtindustrie sowie andere Hightech-Anwendungen."
Auch der Zuschnitt von Stahlblechen im Schütz Stahl Service Center für den Eigenbedarf und Dritte zählt zu den Industrie-Dienstleistungen.

„Unsere EVOH-Innenschichten lassen nichts durchdringen.“ Veit EndersLeiter Vertrieb und Marketing
Bewährtes bleibt
Bleche braucht Schütz etwa zur Produktion klassischer Stahlfässer. Neben ECOBULK und anderen Produkten aus Kunststoff behält die Produktlinie ECODRUM STEEL ihre Bedeutung. Die Stahlfass-Produktion stammt noch aus den Anfängen, als Schütz vorrangig Haustechnik und Heizöltanks aus Stahl herstellte.
Die stählernen Spund- und Deckelfässer sind zum Transport fester und flüssiger Gefahrgüter mit dem patentierten Schütz-Sicherheitsfalz und bewährten Sicherheitsverschlüssen ausgestattet. "Unsere Stahlfässer besitzen die UN-Zulassung und erfüllen die internationalen Vorschriften zur Transportsicherheit", betont Veit Enders.
Dank hochmolekularer Polyethylene sind auch die Kunststofffässer der Linie ECODRUM besonders dicht. Die füllgutneutralen Spund- und Weithalsfässer gelten als ideal für den wirtschaftlichen und umweltgerechten Gefahrguttransport.
Immer innovativ
Sicherheit und Stabilität sind Themen, die immer wieder die Innovationskraft von Schütz herausfordern. Das gilt beispielsweise für das Extrudieren der Kunststoffbehälter. Sie werden in drei PE-Schichten, inklusive einer dünnen Außenschicht, aus alternativen Materialien hergestellt.
"Unsere jüngste Entwicklung sind Behälter mit bis zu sechs Schichten – darunter die Permeations- und Sauerstoffbarriere EVOH. Mit dieser Innovation sind wir sicherlich Pionier und alles in allem der innovativste Hersteller unserer Branche", so Veit Enders. "Die 20 wichtigsten Entwicklungen an unseren Produkten kommen auch aus unserem Haus."
Rückgabe-Ticket
1993 hat das Unternehmen seinen SCHÜTZ TICKET SERVICE eingeführt. "Das ist unser für Kunden kostenloses und weltweit gültiges System zur Rücknahme gebrauchter IBC", erklärt Veit Enders. "Wir recyceln die Innenbehälter und verwenden sie für neue Kunststoffprodukte, etwa als Paletten für unsere IBC."
Neu ist das 'Full Service Packaging' - ein Dienstleistungspaket, das Schütz an seiner im September 2008 am niederländischen Standort Moerdijk eröffneten Produktionsstätte schnürt. "Dort erledigen wir für unsere Kunden Logistik- und Administrationsaufgaben rund ums Abfüllen", so Veit Enders.
"Im verkehrsstrategisch zwischen Rotterdam und Antwerpen optimal gelegenen Werk Moerdijk produzieren wir Behälter und Verpackungen – individuell und nach Kundenbedarf – und füllen, etikettieren, lagern und liefern sie, Qualitätskontrollen, Zolldeklarationen und Ähnliches mehr nicht zu vergessen."

„Mit unserem IBC sind wir Weltmarktführer.“ Veit EndersLeiter Vertrieb und Marketing
Ohr am Markt
Das entspricht der Schütz-Strategie, immer und schnell auf Kunden- und Marktbedarf zu reagieren. Schütz betreibt bei knapp 3.000 Mitarbeitern (davon 1.350 am Hauptsitz in Selters) 26 Produktionsstandorte auf allen Kontinenten und verbucht einen Umsatz von 850 Millionen Euro bei starkem Wachstum.
Ruf und Position von Schütz am Markt sind exzellent. "Wir bedienen unsere Kunden direkt und mit internationalem Key-Account-Management", resümiert Veit Enders. "Mit Kunststoffverpackungen zählen wir zu den drei Größten der Welt. Vor allem in Osteuropa und Asien mit China wollen wir weiter expandieren."