„1996 entwickelte der Firmengründer Marinos Yannikos, der nach seinem Informatikstudium als Assistent an der TU Wien arbeitet, die Preisvergleichsplattform Geizhals.at als Hobby und stellte sie für Freunde und Bekannte ins Internet“, sagt Vorstand Mag. Markus Nigl. „Die Website wurde schnell bekannt, immer mehr Kunden und Händler besuchten sie, daher baute Marinos Yannikos die Seite aus und gründete 2000 zusammen mit einem Investor das Unternehmen Preisvergleich Internet Services AG in Wien.“
Auf Eroberungskurs
„Die Seite funktionierte von Anfang an sehr gut, besonders in Österreich. In Deutschland hatten wir Probleme, da dort die Domain Geizhals einer anderen Plattform gehörte“, erklärt Markus Nigl. „Wir mussten also immer unter Geizhals.at auftreten und suchten einen Partner, der unsere Inhalte mitlieferte. Der Heise Verlag mit Sitz in Hannover bot eine White Label Lösung. Damit haben wir in Deutschland gut Fuß gefasst und unsere Partnerschaft mit Heise weiter ausgebaut. 2012 haben wir die Domain Geizhals.de gekauft und hatten danach keine Probleme mehr mit dem Marketing.“
Neue Leitung
2014 stieg Marinos Yannikos aus dem operativen Geschäft aus und verkaufte seine Anteile an den Heise Verlag, der seither mit 75% Mehrheitseigentümer ist und Markus Nigl zum neuen Vorstand ernannte.
„Während meines Jurastudiums habe ich 2004 bei Geizhals in der Redaktion angefangen“, erklärt Markus Nigl. „Dort war ich verantwortlich für Content, Bilder und Kategorien. Nach dem Studium hat mir Herr Yannikos eine Position in der Rechtsabteilung angeboten. Ich war von Anfang an begeistert und bin es nach wie vor. Der strategische Teil ist sehr wichtig, er gehört zur Kernaufgabe. Ich versuche immer, das Gesamte zu sehen und pflege deswegen einen intensiven Draht zu allen Abteilungen.“
Hören, was der User sagt
Heute ist Geizhals im deutschsprachigen Raum fest etabliert und darüber hinaus. Neben Geizhals.at und Geizhals.de gibt es eine polnische Plattform cenowarka.pl und eine englische skinflint.co.uk.
„Ursprünglich waren wir eine reine Computer-Preisvergleichs-Plattform“, betont der Vorstand. „Das Feedback der User war und ist sehr wichtig für uns. So haben wir das Angebot kontinuierlich im Sinne unserer User erweitert. Auch unsere Redaktion ist mit diesen Aufgaben gewachsen, auf inzwischen 30 Mitarbeiter. Heute gehören neben Hard- und Software Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte, Auto und Motorrad, Sport und Freizeit sowie Drogerieartikel zum Portfolio. E-Commerce nimmt immer weiter zu, neue Bereiche kommen hinzu. Man muss mitwachsen, ständig den Markt beobachten. Daneben sind mobile Anwendungen das Schwerpunktthema, das viel Anpassung erfordert. Wir haben Apps für Android und iOS entwickelt und arbeiten an responsiven Lösungen für unseren mobilen Auftritt.“
Detailgenau
2014 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von elf Millionen EUR und Markus Nigl erwartet weiteres Wachstum.
„Wir sind von Anfang an kontinuierlich gewachsen und das war unser Ziel. Wir waren immer auf organisches Wachstum ausgelegt. Der Umsatz sollte nachhaltig sein, keine Ups und Downs. Das haben wir erreicht. In Österreich sind wir heute die Nummer eins und in Deutschland die Nummer drei. Diesen Erfolg verdanken wir vor allem unserem Content. Er ist sehr gut recherchiert, sehr genau und sehr ins Detail gehend, die User bekommen ein sehr genaues Bild vom Produkt. Als Vermittler zwischen Händlern und Usern hören wir natürlich auch auf der Händlerseite genau hin und bieten Lösungen wie Abholmöglichkeiten, ein wichtiges Thema für den stationären Handel, der mit globalen Playern zu kämpfen hat. Wir arbeiten sehr eng mit lokalen Händlern zusammen. Vor allem ist bei uns die Conversionsrate sehr hoch, d.h. der prozentuale Anteil der Clicks zum Kaufen. Sie ist der beste Beweis für den Nutzen der Plattform für beide, User und Händler, und eine gute Grundlage für weiteres Wachstum. Mein Ziel ist es, auch in Deutschland an oberster Stelle zu stehen.“