Nicht nur zur Weihnachtszeit
Interview

Das Unternehmen wurde 1927 von E. Otto Schmidt gegründet. „Der Bruder von E. Otto Schmidt, meinem Schwiegervater, hat damals auf dem Bahnhof einen Waggon entdeckt, der mit Lebkuchen aus der Insolvenzmasse eines thüringischen Lebkuchenfabrikanten gefüllt war“, erzählt Henriette Schmidt-Burkhardt, geschäftsführende Gesellschafterin von Lebkuchen-Schmidt. „Er sah die einmalige Chance, kaufte den gesamten Waggon auf und hat den Inhalt zur Vermarktung nach Nürnberg geschickt. Anschließend hat er die Lebkuchen in unterschiedlichen Zusammenstellungen verkauft, was für die damalige Zeit eine revolutionäre Idee war. Der Verkauf als Sortimente ließ sich so gut an, dass er sich entschloss, eine eigene Lebkuchenproduktion aufzunehmen und das beliebte Weihnachtsgebäck im Postversand zu vermarkten.“
Saisonfilialen in ganz Deutschland
Heute sind die leckeren Lebkuchen in den eigenen Läden des Unternehmens in Nürnberg, Stuttgart, München und Frankfurt, im bundesweiten Fach- und Lebensmittelhandel sowie – weltweit – im Direktversand erhältlich. Während die Lebkuchenspezialitäten in den Läden und über den Versandhandel zu jeder Jahreszeit vertrieben werden, kann man sie in den Supermärkten als Weihnachtsware nur wenige Monate im Jahr erwerben. Eines ist dabei seit Gründung des Unternehmens vor mehr als 80 Jahren immer gleich geblieben.
„Wie damals legen wir auch heute besonderen Wert auf streng geheime und überlieferte Rezepturen sowie eine hervorragende Qualität“, so Henriette Schmidt- Burkhardt. Für die hohe Qualität bürgen viele tüchtige Bäcker und Bäckermeister, die täglich die ausgesuchtesten, feinsten Rohstoffe wie Mandeln, Nüsse, Honig, Schokolade und Mehl verarbeiten.

„Wie damals legen wir auch heute besonderen Wert auf streng geheime und überlieferte Rezepturen sowie eine hervorragende Qualität.“ Henriette Schmidt-Burkhardtgeschäftsführende Gesellschafterin
Größter Lebkuchen-Versandhandel der Welt
Lebkuchen-Schmidt ist einer von nur zwei großen industriellen Lebkuchenproduzenten in Nürnberg. Daneben gibt es noch zahlreiche kleine Handwerksbetriebe in der Stadt. Zugleich ist das Familienunternehmen der größte Lebkuchen-Versandhandel der Welt. Exportiert wird vor allem nach Europa sowie in die USA, aber auch in viele andere Länder.
Lebkuchen-Schmidt hat im Durchschnitt 250 Beschäftigte. Während der Hochsaison von Ende September bis Weihnachten wächst die Zahl der Mitarbeiter jedoch auf 800 bis 900. Insgesamt gibt es 16 verschiedene Lebkuchenspezialitäten, die zu unterschiedlichen Paketen zusammengestellt und in hochwertige Blechdosen und -truhen verpackt werden. Im Einzelhandel werden die Lebkuchen unter der Marke Wicklein vertrieben.
Das Gros der Lebkuchen wird nach wie vor über die eigenen Geschäfte sowie den Postversand vertrieben. Neben Lebkuchen beinhaltet das umfangreiche Produktangebot von Lebkuchen-Schmidt Kleingebäck, Obstweine, Honig und andere Süßwaren. Neben der eigenen Ware werden auch Produkte anderer Hersteller vertrieben, darunter Pralinen, Glühwein und Liköre.
Bodenständig und traditionsbewusst
Lebkuchen-Schmidt ist ein im positiven Sinne bodenständiges, traditionsbewusstes Unternehmen. „Wir haben stets Wert auf eine nachhaltige Betriebsführung gelegt und sind immer ohne Fremdkapital ausgekommen“, erläutert Henriette Schmidt-Burkhardt. Zu den weiteren Erfolgsgaranten zählt man bei Lebkuchen-Schmidt viele langjährige, loyale Mitarbeiter sowie ein gutes, familiäres Betriebsklima.
Hierauf will man aufbauen, um das Unternehmen auch in den kommenden Jahren auf ‚gesundem’ Wachstumskurs zu halten und auch weiterhin Liebhaber von hochwertigen Gebäckspezialitäten in aller Welt zu verwöhnen – und das nicht nur zur Weihnachtszeit.