Klein, aber fein

Interview

"Die Krankenhaus Wermelskirchen GmbH bietet eine Grund- und Regelversorgung im 'gehobenen Bereich'", erklärt Betriebswirt Christian Madsen, Geschäftsführer des Hauses. "In der Inneren Medizin sind wir sowohl kardiologisch wie auch bei Magen- und Darmerkrankungen besonders gut aufgestellt."

So arbeitet die Klinik hervorragend mit den niedergelassenen Ärzten zusammen, die ihnen auch schwer erkrankte Patienten überweisen, was das große Vertrauen in die Kompetenz belegt.

„Die Krankenhaus Wermelskirchen GmbH bietet eine Grund- und Regelversorgung im ‘gehobenen Bereich’.“ Christian Madsen

Qualitäts- und Pflegemanagement

Bei der Chirurgie liegen besondere Schwerpunkte in der Unfallchirurgie, der Orthopädie sowie der Magen- und Darmchirurgie. Außerdem verfügt das Haus über eine Abteilung für Frauenhilfe und Geburtshilfe sowie eine Radiologie. Weitere Einrichtungen des mit Qualitäts- und Pflegemanagement arbeitenden Krankenhauses Wermelskirchen sind eine Belegabteilung mit Hals-Nase-Ohrenarzt und Kieferchirurgie. Kooperationen gibt esmit einem niedergelassenen Gynäkologen aus Solingen, einem niedergelassenen Chirurgen und einem niedergelassenen Orthopäden – beide aus Wermelskirchen.

Darüber hinaus arbeitet das Haus mit einer onkologischen Praxis und mit dem Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach zusammen. Die beiden Kliniken unterhalten eine gemeinsame Krankenpflegeschule, zentrale Funktionsbereiche sind Labor und Zentralsterilisation. "Entgegen dem Trend haben wir unsere eigene Krankenhausküche behalten und unsere Patienten freuen sich immer wieder über das schmackhafte Essen", betont Christian Madsen.

Steigende Patientenzahlen

Das 1961 in Betrieb genommene Krankenhaus Wermelskirchen wurde von Beginn an gut angenommen und steht seit dieser Zeit auch wirtschaftlich gut da. Nach Übernahme der Geschäftsführung 2007 durch Christian Madsen wurde ein Westflügel angebaut, in dem sich eine moderne Endoskopie, Diagnostik und Privatstation befinden. Durch diese bauliche Veränderung wurde auch die seit 2003 bestehende Notaufnahme entlastet.

Eine weitere wichtige Veränderung war der 'Amtsantritt' eines neuen Chefarztes der Inneren Abteilung 2008. Dieser Kardiologe konnte verschiedene andere Ärzte für das Haus begeistern, was zweistellige Leistungszuwächse zur Folge hatte. Insgesamt lag die Steigerungsquote zwischen 2008 und 2011 bei mehr als 30 Prozent.

Für rund 700.000 EUR wurden 2010 eine interdisziplinäre Notfallaufnahme in Betrieb genommen und eine neue Zentralsterilisation aufgebaut. Die Aufteilung der Chirurgie in Allgemeine Chirurgie mit Bauch- und Weichteilchirurgie sowie Unfallchirurgie und Orthopädie hat ebenfalls zu einem Boom geführt.

Wichtige Öffentlichkeitsarbeit

Träger der Krankenhaus Wermelskirchen GmbH sind zu zwei Dritteln die Stadt Wermelskirchen und zu einem Drittel der Kreis Bergisch Gladbach. Die Klinik beschäftigt 335 Mitarbeiter, der Umsatz 2010 lag bei 22 Millionen Euro. Für das aktuelle Jahr erwartet der Geschäftsführer deutlich steigende Patientenzahlen und einen Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich. Das Einzugsgebiet liegt in einem Radius von rund 15 km. Dazu gehören – neben Wermelskirchen – auch die Städte Remscheid, Burscheid und Hückeswagen.

Seit dem Beginn seiner Tätigkeit 2007 legt Geschäftsführer Christian Madsen großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit, um bei der Bevölkerung noch mehr Vertrauen aufzubauen. "Die örtliche Presse ist für uns sehr wichtig, da müssen wir einfach präsent sein", lautet die Erkenntnis des Betriebswirtes.

Als weitere Marketingmaßnahme organisiert die Klinik regelmäßig Patientenveranstaltungen im Rathaus der Stadt. Mit bis zu 300 bis 400 Besuchern finden diese Veranstaltungen große Resonanz. Außerdem werden Infoflyer in den örtlichen Arztpraxen ausgelegt. "Von großer Bedeutung ist auch der persönliche Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten, den wir sehr stark pflegen", erläutert der Verwaltungschef. Die informative Internetauftritt ist ein weiteres Marketinginstrument. Außerdem präsentiert sich die Klinik auf der Gesundheitsmesse in Wermelskirchen.

„Entgegen dem Trend haben wir unsere eigene Krankenhausküche behalten und unsere Patienten freuen sich immer wieder über das schmackhafte Essen.“ Christian Madsen

Gewinne investieren

In den vergangenen Jahren hat Christian Madsen bei Kliniken eine starke Tendenz zur Privatisierungen festgestellt, der sich jedoch wieder verlangsamt habe. Gleiches gilt für die Tendenz zu Zusammenschlüssen von Häusern sowie der Auslagerung bestimmter Funktionen. "Auch hier wurde erkannt, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist", so der Fachmann.

Natürlich ist auch das Krankenhaus Wermelskirchen von den Rahmenbedingungen der Gesundheitspolitik abhängig, doch sieht der Geschäftsführer sein Haus gut aufgestellt: "Ich bin mir sicher, dass wir innerhalb des Wettbewerbs einen großen Schritt nach vorn gemacht haben. Wir müssen Gewinne erzielen, die wir dann wieder investieren können."

Die seit einigen Jahren stark steigende Zahl an Patienten will Christian Madsen gut nutzen: "Mit unserem derzeitigen Patientenzulauf wollen wir unsere wirtschaftliche Basis weiter stabilisieren. Unser Ziel ist es, darauf aufbauend, das Haupthaus mit allen dazugehörigen Stationen zu modernisieren."

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