Gas geben für das Energienetz der Zukunft
Interview

"Die Ursprünge unseres Unternehmens reichen bis 1929 zurück. Damit sind wir einer der ältesten Gasnetzbetreiber in Deutschland", sagt Jens Apelt, Geschäftsführer von Creos Deutschland. "Wir gehören zum luxemburgischen Enovos und Creos-Konzern. Die Anteile liegen beim Staat, AXA, RWE und E.ON."
Über eine Gesamtnetzlänge von 1.700 km versorgt Creos Deutschland mehr als 40 Stadtwerke und 20 größere Industriebetriebe im Saarland und Rheinland-Pfalz mit Gas.

„Gas ist die günstigste Heizform, preislich stabil, die nächsten 200 Jahre verfügbar und der umweltfreundlichste fossile Energieträger.“ Jens Apelt
"Wir sind als regionaler Verteilernetzbetreiber für die Verteilung und den Transport verantwortlich. Unsere Hauptaufgabe ist die Bewirtschaftung der Infrastruktur, die Instandhaltungskonzeption sowie die Finanzierung der Investitionen und das Regulierungsmanagement", erläutert Jens Apelt.
Versorgung von 2,6 Millionen Menschen
Daneben bietet das Unternehmen technische, kaufmännische und energiewirtschaftliche Dienstleistungen an, unter anderem in den Bereichen Asset Management, Management von Energienetzen, Regulierungsmanagement und die Betriebsführung – auch für Industrienetze.
Mit 9.500 MW Jahreshöchstlast, die einer Leistung von etwa acht Kernkraftwerken entspricht, versorgt Creos insgesamt 2,6 Millionen Menschen. In Zeiten der Gas-Knappheit nutzt das Unternehmen Kugel- und Röhrenspeicher, Abschaltkunden etc. und kann so zusätzlich 800 MW 80 verschiedenen Stadtwerken und Energiebetrieben zur Verfügung stellen.
Intelligente Netze
Creos Deutschland beschäftigt insgesamt 100 Mitarbeiter an seinem Hauptsitz in Saarbrücken und den Betriebsstellen in Frankenthal, Völklingen und Homburg und er wirtschaftet einen Jahresumsatz in Höhe von 75 Millionen EUR.
15 Millionen EUR investiert das Unternehmen jedes Jahr in die Modernisierung des Netzes. Intelligente Netze beziehungsweise Smart Grids, bei denen viele kleine Verbraucher und dynamische Lasten gebündelt werden, so dass der Verbrauch nicht gedrosselt werden muss, sind das Ziel.
Mehr Energieeffizienz
"Wir arbeiten zurzeit auch an einem Regionalnetzentwicklungsplan. Die Leitungen des Zielnetzes sollen 100 km kürzer und damit effizienter sein", erklärt Jens Apelt.
"Wir legen großen Wert auf die regionalen Netzentwicklungspläne und die Berücksichtigung von vor- und nachgelagerten Netzbetreibern. Manchmal stellen wir uns auch die Frage, ob Nahwärmeversorgung sinnvoller ist. Falsche Investitionen führen zu Ineffizienz, und das wollen wir vermeiden. Daher sind wir jederzeit offen für Kooperationen."
Gas kein Auslaufmodell
Gas ist und bleibt für Jens Apelt eine wichtige Säule der Energieversorgung: "Gas ist kein Auslaufmodell. Im Gegenteil: In Europa werden Milliarden Euro in Anlagen und Infrastruktur investiert. Schließlich ist Gas die günstigste Heizform, preislich stabil, die nächsten 200 Jahre verfügbar und der umweltfreundlichste fossile Energieträger. In den letzten zehn Jahren gab es keinen rückläufigen Gasverbrauch, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern."