Neue Bestmarken bei Strom- und Gasanbieterwechsel im ersten Halbjahr

Neue Bestmarken bei Strom- und Gasanbieterwechsel im ersten Halbjahr

In der ersten Jahreshälfte 2014 wechselten in Österreich insgesamt 204.500 Strom- und Gaskunden ihren Anbieter, das ist ein Plus von rund 155 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. "Die Österreicher sind wechselfreudiger denn je, wie die neuen Rekorde für das erste Halbjahr zeigen. Der Wettbewerb ist intensiver geworden, es gibt mehr Bewegung am Strom- und Gasmarkt“, betonen Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner sowie die beiden E-Control-Vorstände Martin Graf und Walter Boltz.

"Die jüngste VKI-Aktion hat das Bewusstsein für die Kostenvorteile deutlich verstärkt. Darüber hinaus zahlt sich aus, dass wir den Anbieterwechsel schrittweise erleichtert und beschleunigt haben", verweist Mitterlehner auch auf verbesserte Kundenrechte und die insgesamt erleichterte Wechselmöglichkeit. Laut der Marktstatistik des Regulators E-Control haben im ersten Halbjahr knapp 158.000 Stromkunden – davon fast 126.000 Haushalte – ihren Stromanbieter gewechselt. Einen neuen Gaslieferanten suchten sich rund 47.000 Kunden – darunter 45.000 Haushalte. Das entspricht einer Gesamtwechselrate der Haushalte und Unternehmen von 2,6 Prozent bei Strom sowie 3,5 Prozent bei Gas. Schon jetzt wurden damit die aus dem Vorjahr stammenden Bestmarken (1,9 Prozent bei Strom; 2,5 Prozent bei Gas) deutlich übertroffen. "Dieser positive Trend sollte in Zukunft weiter verstärkt werden, weil Österreich im internationalen Vergleich der Wechselraten noch Luft nach oben hat. Jeder Anbieterwechsel spart Geld und forciert den Wettbewerb am Energiemarkt", sagt Mitterlehner.

„Noch nie dagewesener Boom bei Anbieterwechsel“

Wesentlichen Anteil an diesen neuen Rekorden hatte die an Haushalte gerichtete Aktion „Energiekosten-Stop“ des Vereins für Konsumenteninformation. „Die Aktion hat bei den Haushalten einen noch nie da gewesenen Boom an Anbieterwechseln ausgelöst“, sagt Martin Graf, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control. „Im Gegensatz zur Industrie waren die Haushalte bisher beim Anbieterwechsel eher träge. Im ersten Halbjahr hat es aber einen gewaltigen Schub nach oben gegeben“, erläutert Graf. In der ersten Hälfte des heurigen Jahres haben bereits mehr Haushalte ihren Stromlieferanten gewechselt als in den beiden vorangegangenen Jahren 2012 und 2013 zusammen. So wurden im März (50.669) und im April (32.523) die bisher mit Abstand meisten Stromanbieterwechsel bei den Haushalten in einem Monat registriert. Auch bei Gas wurde ein Rekordwert erzielt: Im ersten Halbjahr 2014 haben mehr Haushalte ihren Gaslieferanten gewechselt als in den achtzehn Monaten davor.

Wechsel des Strom- und Gasanbieters spart bis zu 454 Euro

„Der Wettbewerb am Energiemarkt legt deutlich zu“, kommentiert E-Control-Vorstand Walter Boltz die Rekordwechselzahlen. Dazu beitragen würden auch die hohen Ersparnisse beim Wechsel des Strom- und Gaslieferanten. Aktuell betragen diese für einen Haushalt mit durchschnittlichem Energieverbrauch bis zu 454 Euro im ersten Jahr (Netzgebiet Linz). „Das sind die höchsten Ersparnisse seit der Liberalisierung“, sagt Boltz, der aber weiter Potenzial nach oben sieht. „Es ist zwar merkbar Bewegung in den Strom- und Gasmarkt gekommen, aber im Vergleich zu anderen Ländern hinken wir bei den Wechselzahlen nach wie vor hinterher.“ So suchten sich etwa in Deutschland 2012 5,7 Prozent einen neuen Strom- und 5,5 Prozent einen neuen Gasanbieter.

Oberösterreicher wechselten am häufigsten

Die meisten Wechsler im Verhältnis zur Kundenanzahl gab im es ersten Halbjahr 2014 bei Strom und Gas in Oberösterreich: 4,2 Prozent (41.660) der Haushalte und Unternehmen suchten sich heuer in den ersten sechs Monaten einen neuen Stromlieferanten und 6,4 Prozent (9.522) einen neuen Gasanbieter. Ihren Stromlieferanten wechselten prozentuell am zweithäufigsten die Wiener Haushalte und Unternehmen mit 3,2 Prozent (47.845). Die zweitmeisten Gaslieferantenwechsel gab es in der Steiermark mit 4,4 Prozent (2.962 Haushalte und Unternehmen). Am seltensten wechselten die Tiroler und Vorarlberger ihren Strom- und Gaslieferanten, aber auch dort sind die Wechselzahlen gestiegen.

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