E-Control: Neues Gasmarktmodell am 1.1.2013 erfolgreich gestartet

E-Control: Neues Gasmarktmodell am 1.1.2013 erfolgreich gestartet

Die Umsetzung der neuen Netzzugangs- und Bilanzierungsregeln für den Gasmarkt wurde von den Marktteilnehmern erfolgreich bewältigt und belebt die Wettbewerbssituation am österreichischen Gasmarkt. Davon profitieren alle 1,3 Mio. Gaskunden in Österreich.

Mit 1. Jänner 2013 ist in Österreich ein neues Marktmodell im Gasbereich gestartet. „Das neue Marktmodell stellte die Gasunternehmen zwar vor große Herausforderungen, bringt aber zahlreiche Vorteile. So werden vor allem auch Kleinkunden von der Öffnung der internationalen Gasdrehscheibe für den Inlandsmarkt profitieren.“, erläutern die beiden Vorstände der E-Control Walter Boltz und Martin Graf die Neuerungen am Gasmarkt.

Die Änderungen im Marktmodell betreffen nicht nur die heimischen Gasunternehmen, sondern sind aufgrund etlicher neuer Regelungen auf den grenzüberschreitenden Transportstrecken auch international von großer Bedeutung. „Über 90 Marktteilnehmer haben den Registrierungsprozess im neuen Modell erfolgreich gestartet.

Die Systemdienstleister Marktgebietsmanager Gas Connect Austria, Verteilgebietsmanager AGGM, Betreiber des Virtuellen Handelspunktes und Gasbörse, die CEGH, sowie der Verrechnungsstelle AGCS unterstützen die Prozesse mit hohem Einsatz.“, freuen sich die beiden Vorstände über den erfolgreichen Start.

Netzzugang in den Fernleitungsnetzen wird deutlich einfacher

Ein vertraglicher One-stop Shop und eine koordinierte engpassfreie Kapazitätsverwaltung werden bestehende Barrieren für neue Gasanbieter beseitigen und neue Handelsmöglichkeiten zur Belebung des Wettbewerbes schaffen. Ein liquider Gashandelsplatz stärkt aber auch die Rolle der österreichischen Gaswirtschaft im europäischen Umfeld und erhöht die Versorgungssicherheit durch vielfältigere Bezugsmöglichkeiten.

Neues Bilanzierungsmodell erleichtert den Markteintritt

Durch die Umstellung sämtlicher Kleinkunden auf die Tagesbilanzierung bekommen die Gaslieferanten eine höhere Flexibilität, ihr Bezugsportfolio zu gestalten. Die Markteintrittsbarrieren werden durch die Möglichkeit einer Tagesbandeinspeisung weiter reduziert.

„Das bedeutet, dass Lieferanten durch die Tagesbandeinspeisung eine sogenannte Bandeinspeisung, also ohne stündliche Strukturierung des Gasbezugs, vornehmen können. Das bedeutet für neue Anbieter eine wesentliche Erleichterung und soll zu geringeren Kosten für Gaskunden führen.“, erläutert Martin Graf. Die Strukturierung über die Stunde erfolgt dabei aus dem Linepack, der sogenannten Netzatmung.

Kunden profitieren bereits jetzt von den wettbewerblichen Impulsen

„Nunmehr haben wir im Marktgebiet Ost bereits zehn verschiedene Gasanbieter im Haushaltsbereich. Ein Wechsel zum günstigsten Gasanbieter spart derzeit bis zu rund 200 Euro im Jahr, bezogen auf einen durchschnittlichen Jahresgasverbrauch.“ unterstreichen die Vorstände Boltz und Graf den Nutzen für die Gaskunden.

Ein großer Gas-See statt getrennter Leitungsbuchungen

Sämtliche Vertragsstrukturen und das neue Zusammenspiel der Markteilnehmer zur Sicherstellung eines einheitlichen Marktgebietes sowie die Umstellung der Netztarife auf das neue Entry-Exit Modell wurden bis 1.1.2013 erfolgreich umgesetzt. Eine zentrale europäische Buchungsplattform, Day-Ahead Auktion nicht genutzter Kapazitäten sowie die Bündelung der Transportkapazität an den Grenzübergabepunkten werden ab 1.4.2013 in Kraft treten.

„Damit bekommen die Marktteilnehmer noch mehr Zeit, ihre Systemumstellungen fristgerecht vorzubereiten.“, so Martin Graf. Auch die Erfahrungen aus Deutschland zeigen, dass der Wettbewerb durch das neue Bilanzierungsmodell bei den Kleinkunden belebt wird. „Wir gehen davon aus, dass auch Gewerbe- und Industriekunden von den neuen Bilanzierungsregeln profitieren und sich für eine Tagesbilanzierung entscheiden werden.“, erwartet Walter Boltz.

Direkter Zugang zum deutschen Großhandelsmarkt spätestens bis 1.10.2013

Für die beiden westlichen Marktgebiete in Tirol und Vorarlberg wurden Regeln so ausgestaltet, dass ein direkter Zugang zu dem deutschen Handelsplatz vorgesehen wird. „Die Integration der Marktgebiete in Tirol und Vorarlberg mit dem benachbarten Marktgebiet in Deutschland ist eine große Herausforderung für die Marktteilnehmer und gleichzeitig auch eine Chance sowohl für die Gaskunden in Tirol und Vorarlberg, aber auch für die Gaslieferanten, vom grenzüberschreitenden Wettbewerb zu profitieren.“, erläutert Walter Boltz die Wettbewerbsimpulse durch den neuen Regulierungsrahmen.

„Der Start des neuen Marktmodells Gas wird von der Regulierungsbehörde im heurigen Jahr einer detaillierten Evaluierung unterzogen, um eventuell weitere Verbesserungen vorzunehmen.“, so die beiden Vorstände abschließend.

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