Keine Angst vor Schwertransporten

Interview

Das 1953 von den Brüdern Heinrich und Joachim Michels gegründete Unternehmen hatte sich schon früh auf den Einsatz von Silo- und Tankfahrzeugen sowie Muldenkippern konzentriert und bedient nach wie vor dieses Segment.

'Wir fahren alles, was staubt und rieselt', bringt Prokurist Holger Dechant, der Vertriebsleiter, diesen Geschäftsbereich auf den Punkt. "Unser Spezialgebiet sind die Groß- und Schwerlasttransporte."

Gut für Großes und Schweres

Als 1970 mit André Michels eine neue Generation der Eigentümerfamilie an die Spitze des Unternehmens trat, kamen Großraum- und Schwertransporte ins Universal Transport-Programm; das Unternehmen entwickelte sich zu einer führenden Fachspedition in Deutschland.

"Mit unserer Flotte aus 260 eigenen Fahrzeugen gehören wir zu den Top drei unserer Branche", bestätigt Holger Dechant. "Unsere vier- oder fünfachsigen Nachläufer - Fahr- und Traggestelle, die außer über Strom- und Bremsleitungen keine Verbindung zur Zugmaschine haben - sind etwas Besonderes: Das Transportgut selbst zieht den Nachläufer."

Mit dieser Technik können die Transporte (genehmigungspflichtige) Längen bis zu 70 m erreichen.

„Bei Schienenfahrzeugen
sind wir besonders
'ausgefuchst'.“ Holger Dechant Vertriebsleiter

Respekt statt Angst

"Ich kenne nicht viele Speditionen in Deutschland, die so etwas beherrschen", bemerkt Projektmanager Arne Szameitat. "Unsere Fahrer haben auch unter schwierigsten Bedingungen keine Angst, handeln allerdings nie zu selbstsicher, sondern wahren sich den Respekt vor derart anspruchs- und verantwortungsvollen Aufgaben. Benzinsparende und das Transportgut schonende Fahrweise belohnen wir."

"Bei Schienenfahrzeugen sind wir übrigens besonders ‘ausgefuchst’", schmunzelt Holger Dechant. "Wir können hochwertige und teure Straßen-, Stadt- und Eisenbahnwagen ohne Kran, dafür mit Seilwinden und über Schienen auf unsere Tieflader hieven. Viele Hersteller von Schienenfahrzeugen in Deutschland sind unsere Kunden."

Auch Landmaschinen und anderes voluminöse Gerät sowie große Behälter finden Platz auf Universal Transport-Fahrzeugen.

Gesunder Mix

Diese Vielfalt in der Spezialisierung – der Mix aus sehr unterschiedlichen Leistungs- und Kundensegmenten – bewährt sich gerade in der aktuell schwierigen Wirtschaftslage. "Transportleistungen für Windkraftanlagen-Hersteller sind bei uns derzeit stark gefragt“" stellt Holger Dechant fest.

"Außerdem transportieren wir nicht nur, sondern leisten alles aus einer Hand – vom Verpacken bis zum Abwickeln der Zollformalitäten." 2008 konnte Universal Transport 75 Millionen Euro bei über 400 Mitarbeitern umsetzen, davon 100 in Paderborn. Zwölf von ihnen sind in der Holding beschäftigt.

"Für 2009 prognostizieren wir eine Umsatzsteigerung, davon entfallen 25 bis 30 Prozent auf das Auslandsgeschäft", bilanziert Holger Dechant.

Wachsen durch Beteiligen

Seine Leistungen erbringt Universal Transport international und hat 1990 in Leipzig eine erste Niederlassung in Betrieb genommen. Weitere Standorte in Ost- und Westdeutschland folgten. Später kamen Filialen in Prag, Ostrava (Tschechien), Poznan (Polen), Sibiu (Rumänien), Brisbane (Australien) und Paris hinzu sowie Agenten an weiteren Plätzen.

"Wir beteiligen uns auch in einer Art Franchise-System an anderen Unternehmen", informiert Holger Dechant. "Sie bleiben eigenständig, firmieren aber unter Universal Transport. Wir nehmen ihnen Tätigkeiten wie Vertrieb, Marketing oder Buchhaltung ab, damit sie sich auf ihre Transportaufgaben konzentrieren können.

Wir wollen gesund wachsen, auch über Beteiligungen, und unsere Mehrwertleistungen ausbauen, etwa Lagerflächen für Schwergut schaffen. Mitarbeiter der Niederlassungen begleiten oft unsere Außendienstler zu potenziellen Kunden der jeweiligen Region, um eine gemeinsame Sprache zu finden. Wir zeigen Präsenz und leben von Empfehlungen. Die besten Kunden kommen von selbst zu uns."

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