Weniger ist hier mehr

Interview mit Uwe Basler, Exportmanager der Simex s.r.l.

Simex ist spezialisiert auf hydraulische Anbaugeräte für Baumaschinen wie Bagger und Kleinbagger, Lader, Baggerlader und Kompaktlader. Das Unternehmen bietet Lösungen für alle Einsatzbereiche, vom Straßenbau, Graben-, Kanal- und Leitungsbau, Hoch- und Tiefbau sowie Brücken- und Tunnelbau bis zum Bergbau und Steinbrucharbeiten, Abbruch- und Recyclingarbeiten, Hafen- und Unterwasserarbeiten sowie der Land- und Forstwirtschaft.

Dementsprechend breit ist das Produktspektrum, das von Brecherlöffeln und Brecherschaufeln über Sieb-Separatorlöffel, Rad-Vibrationsverdichter, verschiedenste Fräsen, Verdichterplatten, Stabilisierer und Asphaltverteiler bis hin zu Fräsköpfen und Strandreinigern reicht.

„Wir verstehen uns als Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche, auch für anspruchsvollste Anwendungen“, beschreibt Exportmanager Uwe Basler die Firmenphilosophie.

Viele patentierte Produkte

Gegründet wurde Simex im Jahr 1991 von Mirco Risi. Das erste Gerät, das auf den Markt kam, war eine vorgesetzte Asphaltfräse. Mit den Jahren kamen immer mehr Produkte hinzu. „Alle Produkte wurden unter der Leitung von Mirco Risi entwickelt“, betont Uwe Basler. „Wir haben für fast jedes Produkt Patente. Ein gutes Beispiel sind die Sieblöffel für das Sieben von Materialien direkt auf der Baustelle. Eigentlich gleichen sich alle Systeme. Wir aber haben ein neues, patentiertes System entwickelt und sind die Einzigen, die die Möglichkeit bieten, die Siebgröße von der Maschinenkabine aus stufenlos zu verstellen.“

Ein Meilenstein in der Fertigung war die Anschaffung des ersten Schweißroboters im Jahr 2006. „Mittlerweile haben wir drei vollautomatische Schweißroboter für die Produktion der Frästrommeln“, sagt Uwe Basler. 2010 wurde das Produktionsgelände erweitert. „Derzeit sind wir dabei, noch mal ein 5.000 m2 großes Areal und eine Halle dazu zu bauen“, so Uwe Basler. Simex fertigt ausschließlich die Anbaugeräte.

Uwe Basler
„Wir schauen nicht auf den Markt und kopieren Dinge, sondern versuchen immer, etwas Neues zu bringen.“ Uwe BaslerExportmanager

„Chassis lassen wir extern fertigen, wir machen nur die strategischen Teile wie die Frästrommeln selbst“, erklärt Uwe Basler. „Außerdem übernehmen wir den gesamten Zusammenbau, die Tests und die Entwicklung.“

Immer einen Schritt voraus

Simex ist zu 100% in Familienbesitz und hat seinen Hauptsitz in San Giovanni in Persiceto, einer Gemeinde in der Metropolitanstadt Bologna. Von hier aus werden Kunden in über 80 Ländern weltweit mit leistungsfähigen, robusten Anbaugeräten für alle Bauanwendungen beliefert. Grundprinzip des italienischen Unternehmens ist, dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein, mit technischen Innovationen, die neue Standards setzen.

„Wir wollen es nicht nur besser machen, sondern etwas komplett Neues bieten“, erklärt Uwe Basler. Beispiele hierfür sind selbstnivellierende Fräsen, die immer für saubere Kanten und Tiefen sorgen, oder Fräsköpfe, die für bis zu 80 t schwere Maschinen ausgelegt und dank ihres direkt in der Laufrolle integrierten Motors äußerst wartungsarm sind.

„Wir schauen nicht auf den Markt und kopieren Dinge, sondern versuchen immer, etwas Neues zu bringen“, sagt Uwe Basler. „Dabei versuchen wir, so innovativ wie möglich zu sein.“ Zuletzt hat Simex auf der Münchener Bauma, der Weltleitmesse der Bauindustrie, eine neue Schachtdeckelfräse vorgestellt sowie eine weitere Version seiner Radfräsen für sehr schmale Gräben, speziell für den Breitbandausbau.

Länderspezifische Lösungen

Simex beschäftigt 100 Mitarbeiter und hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz von 39 Millionen EUR erzielt. Das Unternehmen hat eine Tochtergesellschaft in Russland. „Alles andere wird von Italien aus gemanagt“, erläutert Uwe Basler. „Wir haben neun Exportmanager, die für die unterschiedlichen Märkte verantwortlich sind.“

Auch die Produktentwicklung, in der ein Viertel aller Mitarbeiter beschäftigt ist, ist stark länderorientiert. „Wir versuchen, uns bei den Entwicklungen so gut wie möglich den Anforderungen in den einzelnen Ländern anzupassen“, so Uwe Basler. „Mit unseren Radfräsen für das Trenching, den Grabenaushub, sind wir weltweit führend im Bereich Glasfaserausbau. Hier haben wir 18 verschiedenen Typen, weil wir uns in jedem Land den Anforderungen angepasst haben, seit eineinhalb Jahren auch in Deutschland. Mit Trenching schafft man 300 m am Tag, mit Ausbaggern nur 30 m. Unser Firmenslogan lautet ‘Heavy made easy’. Das gilt nicht nur für die Radfräsen, sondern für alle unsere Produkte.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Anlagen- und Maschinenbau

Im Dienste des Fortschritts immer am Puls der Technologie

Interview mit Dr.-Ing. Steffen Leischnig, CEO der LSA GmbH Leischnig Schaltschrankbau Automatisierungstechnik

Im Dienste des Fortschritts immer am Puls der Technologie

Das Lösen kniffliger Probleme liegt in der DNA der Firma LSA GmbH Leischnig Schaltschrankbau und Automatisierungstechnik aus Wolkenstein. Das Unternehmen ist im Erzgebirge zu Hause – einer Region, die für…

Verpackungen, die Erfolg schaffen

Interview mit Stefan Wüthrich, CEO der Kern AG

Verpackungen, die Erfolg schaffen

Der E-Commerce wächst und mit ihm der Bedarf an Verpackungslösungen. Die Kern AG aus der Schweiz ist Experte für Kuvertier- und Verpackungsmaschinen. Mit hoch automatisierten und modular aufgebauten Lösungen begegnet…

„Wir können noch viel mehr!“

Interview mit Michael Schäfer Geschäftsführer und Sven Siegemund, Produktionsleiter der IAB Industrieanlagenbau Senftenberg GmbH

„Wir können noch viel mehr!“

Die IAB Industrieanlagenbau Senftenberg GmbH aus der Lausitz hat sich bisher vornehmlich in der Stahl- und Hüttenindustrie engagiert. In den nächsten Jahren will sie ihre gewachsenen Kompetenzen darüber hinaus in…

Spannendes aus der Region San Giovanni in Persiceto (BO)

Perfektion im Detail

Interview mit Matteo Martinelli, Sales Manager der F.Lli Cinotti SRL

Perfektion im Detail

Schon Leonardo da Vinci hat gesagt „Details ergeben Perfektion, aber Perfektion ist kein Detail“. Oftmals sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen und aus einem kleinen Bauteil ein…

Fenster und Türen – immer ganz dicht

Interview mit Massimiliano Palumbo, Business Development Director der Giesse S.p.A.

Fenster und Türen – immer ganz dicht

Wo immer eine Öffnung in einem Gebäude ist, da wird auch eine Dichtung benötigt. Das ist das Spezialgebiet der Giesse S.p.A. Ob nun Fenster oder Türen, Dichtungen oder Hardware, das…

Homelifte mit der Stimme steuern

Interview mit Dott. Fabrizio Nicoli, CEO der NOVA S.r.l.

Homelifte mit der Stimme steuern

Der Wechsel vom Zulieferer für Aufzugskomponenten zum Markenhersteller brachte den Erfolg für das italienische Unternehmen. Wirtschaftsforum hat mit CEO Dott. Fabrizio Nicoli über die neuesten Innovationen, wie zum Beispiel ein…

Das könnte Sie auch interessieren

Der Erfinder der Minibagger

Interview mit Frank Evers, Geschäftsführer der Wilhelm Schäfer GmbH

Der Erfinder der Minibagger

Als exklusiver Generalimporteur und Vertriebspartner für die Marke Takeuchi in Deutschland, Polen und Bulgarien bedient die Wilhelm Schäfer GmbH aus dem hessischen Heppenheim ein unabhängiges Netz von inzwischen über 100…

Cross-Selling mit Mehrwert

Interview mit Susan Higson, CFO und Ruedi Sandmeier, COO der KUHN Schweiz AG

Cross-Selling mit Mehrwert

Das Produktportfolio der landesweit vertretenen Kuhn Schweiz AG mit Hauptsitz in Heimberg ist so ausgerichtet, dass sich alle Produkte in den Segmenten Bau, Erdbewegung, Materialhandling, Recycling und Materialaufbereitung sinnvoll ergänzen…

Es geht nach oben

Interview mit Nils Altrogge, Geschäftsführer DER KILOUTOU Deutschland GmbH

Es geht nach oben

Ganz gleich, ob Hebe- oder Arbeitsbühne, ob Stapler oder Teleskoplader: KILOUTOU Deutschland hat alles und vermietet Maschinen und Geräte hauptsächlich an professionelle Kunden. Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen nutzen den…

TOP