Wir bringen Licht in dunkle Tunnel

Interview

So gut wie Seven Service reinigt keiner in Italien und so ist das Unternehmen mit einer Marktdominanz von 95% auch für alle italienischen Autobahnbetreiber und für die öffentliche Verwaltung tätig.

„Wir sind mit unseren Reinigungs- und Malerarbeiten bisher vor allem am Heimatmarkt bekannt, aber in Zukunft sehen wir auch gute Chancen in Europa“, sagt Geschäftsführer Ing. Claudio Casotti, der das von seinem Vater Gabriele Casotti 1973 gegründete Unternehmen heute leitet. „Diese Arbeiten bietet natürlich auch die Konkurrenz an, doch wir haben von Anfang an darauf gesetzt, alle benötigten Geräte und Maschinen selbst zu entwerfen und zu produzieren. Das ist ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, das sich für uns als wettbewerbsentscheidend erwiesen hat.“

Eigene Technik überzeugt

Seven Service arbeitet kontinuierlich an einer Erneuerung und Verbesserung seines Equipments, um auch in Zukunft weiter ganz vorn mit dabei zu sein.

„Unsere Schnelligkeit ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.“ Claudio Casotti Geschäftsführer

„Wir bieten nicht nur ein großes Knowhow und intern realisierte Geräte, sondern auch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Unsere Schnelligkeit ist ebenfalls hervorzuheben“, unterstreicht Claudio Casotti. „Wir sind in der Lage, sehr große Tunnelinnenflächen von 20.000 bis 30.000 m² pro Tag zu streichen. Das kann niemand anders.“

Das Unternehmen hat eine spezielle vollautomatische Reinigungsmaschine mit rotierenden Bürsten entwickelt, den Rotolavaggi, der für Tunnelwände, Lärmschutzwälle aus Paneelen und Verkehrsschilder eingesetzt werden kann. „Hier haben wir eine Rotolaser-Technik integriert, sodass das Gerät mittels Laser aus der Distanz kontrolliert werden kann“, so Claudio Casotti. „In Italien sind wir die Einzigen, die diese Technologie anbieten, innerhalb Europas gibt es nur wenige.“

Neuer Markt Europa

Europa steht in den kommenden Jahren ganz oben auf der Agenda des Unternehmens, das in Neapel seine Zentrale hat und in Genua und Trient zwei operative Sitze unterhält. „2012 haben wir unseren ersten Auftrag für die Wartung von Tunneln aus der Schweiz bekommen“, erzählt Claudio Casotti. „Wir arbeiten dort inzwischen im dritten Jahr. Wir wollen uns in den nächsten Jahren weiter diversifizieren und auch neue Märkte außerhalb Italiens suchen. Besonderes Interesse haben wir, auch aufgrund der geografischen Lage, am deutschen und österreichischen Markt. Von unserem operativen Firmensitz in Südtirol ist es bis dorthin nicht weit.“

Alles für den Kunden

Für europäische Kunden ist vor allem das Gerät zur Reinigung von Lärmschutzpaneelen interessant. Kunden können das Team von Seven Service mitsamt Geräten und Fahrzeugen für Wartungen beauftragen. „Da wir alles im Haus entwickeln, können wir auch Spezialaufträge abwickeln. Wir unterhalten extra ein technisches Büro, das unser Equipment jederzeit gemäß den Anforderungen der Kunden modifizieren kann“, betont Claudio Casotti.

Im nächsten Monat wird Seven Service sogar über die Grenzen Europas hinaus aktiv. Das Unternehmen schickt einen Spezial-Lkw nach Abu Dhabi, um in dem arabischen Emirat das Straßennetz zu warten, inklusive der Tunnel, Verkehrsschilder und Lärmschutzpaneele.

„Wir sind mit 95% Marktführer in Italien.“ Claudio Casotti Geschäftsführer

Fokus auf Entwicklung

Regelmäßig ist Seven Service, das heute 37 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von sechs bis sieben Millionen EUR erwirtschaftet, auf wichtigen Fachmessen wie der Intertraffic im Amsterdam oder der Viatec in Bozen und Innsbruck präsent.

Neben dem Ausbau der Exportaktivitäten liegt ein weiterer Fokus auf der Entwicklung neuer Maschinen. „Wir sind aktuell dabei, ein Gerät zum Reinigen von Hochhäusern beziehungsweise der Fenster zu entwickeln, das komplett automatisch arbeitet, ohne dass dazu Personal eingesetzt werden muss“, sagt Claudio Casotti. „Wir arbeiten seit gut anderthalb Jahren daran und werden die Maschine 2015 auf den Markt bringen. Der Prototyp ist bereits gefertigt und wird zurzeit modifiziert und getestet.“

Es scheint, als sei auch nach über 40 Jahren noch viel Luft nach oben – sowohl entwicklungstechnisch als auch geografisch.

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