Produktion 4.0: Die Zukunft sichern
Interview
Die klassische Holzindustrie sowie Hersteller von CNC-gefertigten Möbeln und Küchen zählen zu den Kunden der Jakob Schmid GmbH & Co. KG. Doch auch beim Modellbau sowie in der Automobil- und Luftfahrtindustrie sind die Werkzeuge aus Oberkochen gefragt. Das Bohren und Fräsen mittels Handoberfräs- und CNCMaschinen sowie die Spanntechnik sind die klassischen Anwendungsgebiete.
Grosse Produktvielfalt
Die Produktvielfalt zeigt sich im umfassenden Angebot. Rund 9.000 Produkte umfasst das gesamte Sortiment. Dazu gehören Werkzeuge für Handoberfräsen, Spannwerkzeuge für stationäre Oberfräsen, Diamantwerkzeuge sowie Werkzeuge für stationäre Oberfräsen.
Weitere Segmente sind Türen-, Fenster- und Treppenfertigung, Dübel und Beschlagbohrer für Automaten, Bohr- und Fräswerkzeuge für sonstige Maschinen sowie Ersatzteile und Zubehör.
Traditionsfirma
Neben dem Stammwerk in Oberkochen gibt es seit 1967 einen weiteren Standort in Neresheim-Elchingen, der mittlerweile Hauptsitz des Unternehmens ist. Geleitet wird die Traditionsfirma von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bernhard, dem ersten Geschäftsführer, der nicht zu den Nachkommen des Gründers zählt. Davor war der Betrieb über vier Generationen in Händen der Familie.
„Wir modernisieren sämtliche Strukturen und investieren in den kommenden zwei Jahren stark in die Fertigung.“ Karsten RixLeiter Marketing, Finanz, IT
In der Summe beschäftigt Jakob Schmid derzeit 90 Mitarbeiter sowie acht Auszubildende. Ebenso zählen Angehörige der Gesellschafter-Familien Kurz und Eber weiterhin zur Belegschaft. Der Umsatz betrug 2014 neun Millionen EUR.
„Im Holzgeschäft arbeiten wir traditionell viel mit Zwischenhändlern“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bernhard die Vertriebsstrategie in einem Branchensegment. „Die Endkunden aus dem Schreinerhandwerk werden zudem durch unsere Anwendungstechniker betreut, die sie vor Ort beraten und Problemstellungen lösen. Damit bekommt der Kunde das, was er braucht. Die Fachleute können mit den Kunden auf Augenhöhe diskutieren.“
Ein Drittel Export
Rund zwei Drittel der Produkte werden in Deutschland abgesetzt. Ansonsten sind die angrenzenden Nachbarländer sowie die USA und Russland die wichtigsten Absatzmärkte. Hauptsächlich handelt es sich um Länder, in denen Holz verarbeitet wird.
Schnell reagieren
Eine der großen Stärken von Jakob Schmid ist die schnelle Reaktion auf Anfragen der Kunden. „Mehr als 1.000 Produkte können wir innerhalb von 24 Stunden liefern“, verspricht Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bernhard.
Das breite Spektrum der vielen tausend Artikel macht für den Geschäftsführer einen weiteren Unterschied gegenüber vielen Mitbewerbern aus. Hinzu kommt die außerordentlich hohe Qualität der Erzeugnisse, die der Philosophie des Unternehmens gerecht wird: „Präzision schafft Werte!“ Dass nicht nur die Kunden von den Werten des mehr als 130 Jahre alten Unternehmens profitieren, zeigt sich auch bei der Treue der Mitarbeiter. Viele der Beschäftigten sind schon mehrere Jahrzehnte in der Firma tätig.
Premiumanbieter
Auf Dauer will sich Jakob Schmid noch stärker im Holzmarkt etablieren und seinen Ruf als Premiumanbieter festigen. Doch auch bei den Composites sollen die Marktanteile ausgebaut werden. So will die Firma auf Dauer eine zu große Abhängigkeit von einer einzelnen Sparte verhindern.
Moderne IT geplant
„Wir modernisieren sämtliche Strukturen und investieren in den kommenden zwei Jahren stark in die Fertigung“, erklärt Karsten Rix, Leiter Marketing, Finanz, IT. „So können wir unsere Produktion steigern und moderne IT-Strukturen implementieren.“
Das Stichwort für diese Innovationsoffensive lautet Produktion 4.0. Dieser Strategie hat sich das Unternehmen total verschrieben. „Wir wollen die Produktion 4.0 konsequent umsetzen, damit wir zukünftig an der Spitze des Wettbewerbs stehen.“
Der Zukunftssicherung dient auch die Ausbildung des Nachwuchses im Betrieb. Damit sollen Erfahrung und Wissen an die kommenden Generationen weitergegeben werden.