Massgeschneiderte Architekturlösungen für komplexe Bauvorhaben

Interview

Itten+Brechbühl gehört seit vielen Jahrzehnten zu den bekannten Marken in der Schweiz, wenn es um maßgeschneiderte Architekturlösungen für komplexe Bauvorhaben geht.

Fünfte Architektengeneration

Das Architekturbüro wurde 1922 von Otto Rudolf Salvisberg gegründet und hat sich zunächst mit Architekturlösungen für das Gesundheitswesen einen Namen gemacht. Im Laufe der Jahre hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt und mittlerweile ist die fünfte Architektengeneration unter dem Namen Itten+Brechbühl im Markt aktiv.

Nach einem Management Buy-Out im Jahr 2012 sind Christoph Arpagaus, Beat Gafner, Andreas Jöhri, Robin Krischke, Alain Krattinger, Peter Lobsiger, Andrea Molina, Peter Schneitter und Jürg Toffol aktuell für die Leitung des Betriebes verantwortlich.

„Die Struktur haben wir bestehen lassen, sind aber in den vergangenen Jahren weiter gewachsen“, sagt Andreas Jöhri, der 1994 zunächst als Partner bei Itten+Brechbühl eingestiegen war. „Als einziges Architekturbüro in der Schweiz können wir unsere Leistungen mit örtlicher Präsenz in den jeweiligen Landesteilen anbieten.“

Insgesamt hat das Unternehmen acht Standorte in Bern, Genf, Basel, Lausanne, Lugano, Zürich, Berlin und Greifswald, an denen es mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigt. Die inhabergeführte Gesellschaft realisiert jährlich einen Umsatz von etwa 60 Millionen CHF.

„Wir verstehen uns als Architekturbüro für maßgeschneiderte Lösungen mit hohem Anspruch.“ Andreas Jöhri Verwaltungsratspräsident

Generalplaner

Das Dienstleistungsspektrum der Itten-Brechbühl AG deckt heute sämtliche Anforderungen der Kunden ab und reicht vom Projektmanagement über den Entwurf und die Planung bis hin zum Baumanagement.

„Als Generalplaner übernehmen wir die gesamte Planung und Koordination sämtlicher Aufgaben mit allen beteiligten Spezialisten“, so Andreas Jöhri. „Wir können den Bedürfnissen unserer Kunden mit intelligenten Lösungen gerecht werden. Wir gelten als sehr seriös und haben dabei die Kosten immer im Griff.“

Partner für komplexe Gebäude

Mit rund 300 Mitarbeitern verfügt der Betrieb über ausreichend Know-how und Kapazitäten, um auch große Projekte zu realisieren. Die Architektur- und Generalplanungsunternehmung ist heute in verschiedenen Märkten unterwegs, und die Kompetenz geht weit über die Planung von Objekten für das Gesundheitswesen hinaus.

Die Gesellschaft bietet seine Dienstleistungen unter anderem auch in den Bereichen Labor und Forschung, Transport und Tourismus, dem Hotelleriesektor, dem Büro- und Gewerbebau sowie dem Wohnungsbau an.

„Wir realisieren grundsätzlich größere, komplexere Gebäude und verstehen uns ganz klar als Architekturbüro für maßgeschneiderte Lösungen mit hohem Anspruch“, betont der Verwaltungsratspräsident. „Getrieben vom Nutzen des Gebäudes und der Bauherren bemühen wir uns stets, die bestmögliche Lösung zu bieten, mit starkem gestalterischen Anspruch.“

„Wir können die Trends in der Branche mitbestimmen und nutzen die Möglichkeiten, die sich daraus für uns eröffnen.“ Andreas Jöhri Verwaltungsratspräsident

Kompetenz bei Laboratorien

Zu den Referenzprojekten gehört aktuell zum Beispiel ein neues Prüflabor für Roche in Kaiseraugst, das vor kurzen fertig gestellt wurde, ein Pharmaproduktionsgebäude für UCB in Bulle sowie ein Forschungslabor für das Paul Scherrer Institut im Schweizer Kanton Aargau.

„Wir planen ein 750 m langes Gebäude für den Bildungs- und Forschungsbereich“, ergänzt Andreas Jöhri. „Weltweit gibt es zurzeit nur drei vergleichbare Projekte.“

Auch beim Neubau des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems bei Greifswald war das spezielle Know-how von Itten+Brechbühl in der Planung von Hochsicherheitslaboratorien und -tierställen gefragt, und das Schweizer Architekturbüro überzeugte den deutschen Auftraggeber mit seiner Erfahrung und Kompetenz.

Flughäfen und Bahnhöfe

Im Transport- und Tourismussektor hat Itten+Brechbühl zum Beispiel die Terminalerweiterung Nordost Skylink am Wiener Flughafen realisiert. Am Flughafen in Zürich hat das Unternehmen die Planung des neuen Airside Centers, das nun das Herz des Flughafens bildet, sowie des neuen Bahnhofterminals, das heute die Schnittstelle zwischen Flug- und Bahnverkehr ist, übernommen. Auch für den Flughafen in Bern sowie die Bahnhöfe in Genf und Basel hat das Architekturbüro Aufträge realisiert.

Historisches Hotel Dolder

Im Hotelleriebereich ist der Name Itten+Brechbühl ebenfalls ein Begriff. Für das traditionsreiche Luxushotel The Dolder Grand Zürich hat das Unternehmen zusammen mit dem bekannten britischen Architekten Norman Foster umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten geplant.

„Wir waren für die Gesamtplanung und Ausführung des Projekts von Foster and Partners verantwortlich“, bemerkt Andreas Jöhri. „Der historische Altbau stellte uns immer wieder vor große Herausforderungen, aber mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.“

Qualität im Gewerbebau

Auch der Büro- und Gewerbebau gehört zur Kompetenz des Architektur- Dienstleisters. In Zürich hat das Unternehmen die Generalplanung des Technoparks übernommen und in Biel ist es für die Planung des neuen Hauptquartiers von Swatch/Omega verantwortlich.

„Für die Schweizer Großbank UBS haben wir sämtliche Eingangshallen in den 300 Filialen in der Schweiz erneuert“, ergänzt Andreas Jöhri. „Solche Projekte können nur aufgrund unserer besonderen Größe und Kompetenz realisiert werden.“

Ein wichtiges Projekt ist auch der Neubau des Hauptsitzes von PriceWaterhouseCoopers (PWC) in Luxemburg. Neben dem leicht angewinkelten Grundriss ist vor allem die Fassadenstruktur mit der alternierenden Holzgeometrie auffällig und zeigt die hohe gestalterische Qualität der Objekte.

International expandieren

Itten+Brechbühl ist zunehmend auch international tätig, aktuell vor allem in Deutschland und Luxemburg. „Wir wollen unser Auslandsgeschäft noch weiter ausbauen und die Erfahrung, die wir in der Schweiz gesammelt haben, auf andere Märkte übertragen“, so Andreas Jöhri. „Da jeder Markt etwas anders funktioniert, arbeiten wir in den einzelnen Ländern mit lokalen Partnern zusammen. Wir werden unsere Fühler auch über das europäische Ausland hinaus ausstrecken und haben erste Kontakte zu Auftraggebern in China und dem arabischen Raum hergestellt.“

Trends bestimmen

Im Schweizer Immobilienmarkt herrscht wegen der europaweiten wirtschaftlichen Entwicklung eine gewisse Unsicherheit. Während im Bereich der Büroflächen mittlerweile ein Überangebot in der Schweiz herrscht, wächst der Bedarf an Objekten im Gesundheitswesen aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmend.

 

„Das Thema Alterswohnen ist aktuell ein großer Trend“, bemerkt Andreas Jöhri. „Im Gesundheitswesen sind wir groß geworden, deswegen kennen wir die Anforderungen und können die ganze Palette abdecken.“

Ein weiterer Trend im Bereich der Technologie ist das Building Information Modelling (BIM), durch das die Planung von Gebäuden mithilfe von Software optimiert werden soll. Itten+Brechbühl ist gerade dabei, die neuen Prozesse und Strukturen zu implementieren.

„Wir können diese Trends mitbestimmen und nutzen die Möglichkeiten, die sich daraus für uns eröffnen“, sagt Andreas Jöhri. „Wir wollen auch weiterhin an der Spitze für komplexe Bauten in der Schweiz stehen.“

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