Keine Grenzen für Gebäudetechnik

Interview mit Ing. Winfried Toriser, Geschäftsführender Gesellschafter der DIPL.ING. ANTON HOFSTÄTTER Gesellschaft m.b.H.

„Mit unseren Kapazitäten sind wir begrenzt“, gibt Ing. Winfried Toriser, Geschäftsführender Gesellschafter von heiz-hofstätter zu. „Aber von der Größenordnung und technischen Abwicklung her gibt es für die einzelnen Projekte keine Limits. Wir haben ähnliche Auftragsgrößen wie namhafte größere Firmen in Wien. Wir arbeiten mit Subunternehmen und Leiharbeitern zusammen. Für das Bauvorhaben Park Hyatt hatten wir circa 190 Mitarbeiter beschäftigt, nur für diese Baustelle.“

Hofstätter verfügt über 130 Mitarbeiter. „Wir haben auf den Baustellen eine sehr enge Zusammenarbeit mit unseren Subunternehmern“, betont Winfried Toriser. „Einer von heiz-hofstätter ist immer da, der zuständig und kompetent ist.“

Innovative Technologie

Winfried Toriser selbst ist schon seit 41 Jahren für das Unternehmen tätig, das bereits im Jahr 1902 gegründet und 1953 von Anton Hofstätter übernommen wurde.

„Ich habe in der Klimatechnik als Projektleiter begonnen“, erinnert sich Winfried Toriser. „Dann war ich Prokurist, und 1994 habe ich das Unternehmen mit einem Partner übernommen.“ Seit dessen Tod im Jahr 2008 hält Winfried Toriser 100% der Anteile. „Ich bin nach wie vor in der täglichen Geschäftsabwicklung tätig“, offenbart er. „Mein Steckenpferd ist die Entwicklung von Anlagenkonzepten. Ein neues Kühldeckensystem haben wir gemeinsam mit der Firma Uponor und der FH Pinkafeld entwickelt. Bei den meisten Bauvorhaben haben wir diese Decken verarbeitet.“

Tatsächlich haben auch schon viele andere Unternehmen diese Technik übernommen. Winfried Toriser sieht das ganz gelassen. „Ich bin seit 43 Jahren in der Branche“, meint er. „Das, was vor 30 Jahren war, da lachen wir heute nur drüber. Die Technik entwickelt sich konstant weiter. Vor 20 Jahren wurde kaum Wärmerückgewinnung eingebaut. Die Systeme ändern sich binnen zwei bis drei Jahren. Deshalb muss man Schritt halten.“

Erfolg in Wien

Ein Schritt, der die Firma entscheidend vorangebracht hat, war die Intensivierung ihrer Aktivitäten im Wiener Raum ab dem Jahr 2000. „Vorher hatten wir einen Umsatz von etwa 15 Millionen EUR“, verrät Winfried Toriser. „In den letzten zehn Jahren haben wir ihn verdoppelt auf um die 30 Millionen EUR. Ohne den Wiener Raum wären wir nicht in dieser Größenordnung unterwegs.“

Die Firma kann derzeit vier große Bauvorhaben in Wien verzeichnen: das ICON Vienna am Bahnhof, das Viertel ‘Zwei Plus’, die Post am Rochus und das Hotel Belvedere am Bahnhof. Das gesamte Auftragsvolumen liegt bei circa 77 Millionen EUR.

„Wir machen im Wesentlichen Großprojekte“, erläutert Winfried Toriser. „In Zukunft wollen wir in diese Projekte bereits während der Planung einsteigen.“ Zudem sieht Winfried Toriser einen neuen Trend in der Branche. „Der Wiener Raum und Österreich im Allgemeinen sind bald gesättigt mit Büroflächen. Jetzt wird immer mehr auf Wohnungen mit gehobenem Standard gesetzt. Das ist unsere Herausforderung, diese Marktlücke mit unseren Ideen zu füllen – wie bei der Kühldecke.“

Zufriedene Bauherren

Was heiz-hofstätter ausmacht, ist eine Kombination aus Knowhow und Leidenschaft. „Ich habe die Firma mit aufgebaut“, meint Winfried Toriser. „Ich bin mit Herz und Seele dabei. Ich weiß, wovon ich bei Verhandlungen mit dem Bauherrn rede. Das reicht aber nicht, dahinter stecken noch Dinge wie technische Erfahrung, Termintreue, kompetente Projekt- und Montageleiter. Damit haben wir Vertrauen geschaffen. Mit manchen Bauherren arbeiten wir schon seit Jahrzehnten zusammen, sie kommen immer wieder zu uns. Denn Projektqualität ist ganz wichtig in der heutigen Zeit. Große Bauvorhaben werden heute in ein bis zwei Jahren durchgeführt, früher waren es drei bis vier.“

Winfried Toriser plant das Einsatzgebiet auf ganz Österreich zu erweitern. „Wir wollen aber nicht größer werden“, betont er. „Sondern neue Bauherren finden und sie genauso zufriedenstellen, wie wir es jetzt tun.“

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